Das renommierte Tech-Magazin des Massachusetts Institute for Technology hat 50 “smartest companies” für ihre Innovationen gekürt. Darunter sind auch zwei Unternehmen aus Deutschland dabei. (Foto: The Tesla Patent Wall at HQ, Flickr)
Das Massachusetts Institute for Technology ist die Tech-Mekka des 20. und 21. Jahrhunderts. Die klügsten und begabtesten Studenten, Dozenten und Professoren der Welt arbeiten an Technologien von morgen. Bekannt ist die Elite-Uni auch für sein Magazin “MIT Technology Review”. Kuriose Hintergrundinformation: Das Magazin erscheint bereits 1899 und wurde 1998 neu aufgelegt.
Traditionsfirma ThyssenKrupp aus Essen hat überzeugt
Seit 2010 listet das Magazin die 50 innovativsten Unternehmen der Welt auf. Dabei gibt es keine objektiven, quantitativ belastbaren Kriterien. Die Redaktion des Magazins recherchiert und sammelt Vorschläge, die sie besprechen und beurteilen. Außenstehende dürfe per E-Mail Vorschläge einreichen.
In der diesjährigen Liste sind auch zwei Unternehmen aus Deutschland vertreten. Darunter ThyssenKrupp aus Essen und HaCon Ingenieursgesellschaft aus Hannover. Während das Traditionsunternehmen ThyssenKrupp mit ihren Magnetschwebebahn-Aufzügen, die sich auch horizontal bewegen, die Redaktion für den 35. Platz überzeugte, hat das eher weniger bekannte HaCon mit ihrer Software für Fahrplanauskunft auf Platz 41. der MIT-Liste geschafft.
Unternehmen, die soziale Innovationen geschaffen haben
Als ein Online-Journal für soziale Innovationen sind rein technische Erneuerungen wenig prickelnd. Unser Herz schlägt höher, wenn eine Innovation die sozialen Beziehungen und die soziale Organisation einer Gemeinschaft verändert und erneuert. Daher haben wir aus der MIT-Liste fünf smarte Unternehmen ausgewählt, die mit ihrer technologischen Innovation auch eine soziale Innovation geschaffen haben.
Platz 1: Counsyl
Umstritten, aber der Reiz ist groß. Das amerikanische Unternehmen bietet Schwangeren, Eltern und Kindern an mittels eines DNA-Tests auf Krankheiten zu untersuchen. Das Verfahren ist einfach wie günstig, wodurch es die Schwelle zur Machbarkeit senkt. Das Vorhaben hat eine gravierende ethische Dimension, die sich erst einer gesellschaftlichen Debatte stellen muss. Setzt es sich aber durch, wird es die Familienplanung und -organisation, wahrscheinlich sogar unser Verständnis von Geburt und Nachwuchs radikal verändern.
Platz 2: Voxel8
3D-Drucker sind Treiber einer postindustriellen Revolution. Darüber hat das forgsight.com bereits berichtet. Doch Voxel8 geht einen Schritt weiter: Hier werden strombetriebene Waren gedruckt. Neben mechanischen Gegenständen aus Plastik kann dieser 3D-Drucker gleich das elektronische Innenleben mitdrucken. Wenn die Fernbedienung des Fernsehers mal kaputt geht, dann könnte man mit Voxel8 das Gehäuse und Elektronik drucken. Der 3D-Drucker an sich wird die komplette Konsumwelt und die Produktionskette auf den Kopf stellen. Aber Voxel8 könnte diese Entwicklung auf eine höhere Ebene hieven.
Platz 3: SpaceX
Klare Sache! Die USA hat ihr Raumfahrtprogramm aufgrund der vielen privaten Initiativen und Unternehmen im Bereich der Raumfahrt bereits radikal umgestellt. Seit einigen Jahren vertraut NASA privaten Unternehmen wie SpaceX die Logistik zur Versorgung ihrer Astronauten im Weltall an. Mit SpaceX wird das Weltall kein exklusiver Ort für hochausgebildete Frauen und Männer sein, die ein sehr strenges Training durchlaufen müssen. Unter “How Many People Are In Space Right Now?” kann man sehen, dass zum Zeitpunkt dieses Artikels sechs Personen sich im Weltall befinden. Mit SpaceX könnte sich diese Zahl ändern: Dutzende, später Hunderte und Tausende Menschen werden das Weltall besuchen und auf die Erde blicken können, so zumindest eine Vision des Unternehmens.
Platz 4: Universal Robots
Unter Industrie 4.0 wird bereits auf die Entwicklung hingewiesen. Allerdings sind wir schon einen großen Schritt weiter. Die Produktionsstätten von heute sind intelligent, vernetzt und automatisiert. Wenn sie es nicht sind, dann werden sie aufgerüstet oder dicht gemacht. Die menschenleere Fabrik, die selbständig produziert, wird kommen – dank Roboter, die nicht nur einem Programm folgen sondern teilautonom Entscheidungen treffen und mit anderen Robotern zusammenarbeiten können. Universal Robots, das auch in Deutschland vertreibt, hat nicht nur die Technologie dazu geschaffen, sie ist im Vergleich günstiger und benutzerfreundlicher.
Platz 5: HaCon Ingenieursgesellschaft GmbH
Mobilität ist ein wichtiges Themenfeld der sozialen Innovation, weil sie die Gesellschaft kleiner macht und die Menschen zusammenrücken kann. Doch welche Verkehrsmittel fahren wann bis wohin sind Informationen, die oft mühsam erarbeitet werden müssen. Dieses Problem löst das Unternehmen mit seinem Fahrplanauskunfts-Software HAFAS.
Auf MIT Technologie Review findet man die komplette Liste der 50 innovativsten Unternehmen weltweit. (ks)