Ökonomisches Denken: Wenn Papageien ihren Gewinn maximieren

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Ökonomisches Denken: Wenn Papageien ihr Gewinn maximieren

September 6, 2018
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Studien,Wohlstand

Die Intelligenz von Vögeln ist unbestritten, dennoch erfährt sie jetzt durch zwei Studien einen neuen Aufschwung: ökonomisch denkende Papageien und Tauben mit Multitaskingvorteil.

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Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft und der Ruhr Universität Bochum haben das Verhalten von Papageien und Tauben untersucht. Dabei stellten beide Forscherteams fest, dass es keiner komplexen Großhirnrinde wie beim Menschen bedarf, um effektiv zwischen verschiedenen Aufgaben zu wechseln oder ökonomisch zu denken.

In Sachen Multitasking waren Tauben den Menschen sogar überlegen, wie Biopsychologen der Ruhr Universität Bochum in einer Multitasking-Aufgabe herausfanden. In ihrem Experiment traten Tauben gegen Menschen an. Sie mussten eine gerade ablaufende Handlung stoppen und so schnell wie möglich zu einer Alternativhandlung übergehen. Der Wechsel zur Alternativhandlung fand entweder gleichzeitig mit dem Abstoppen der ersten Handlung statt oder mit einer kurzen Verzögerung. Während der erste Fall durch die Doppelbelastung zu einer gleichmäßigen Verlangsamung führt, zeigte sich im zweiten Fall, dass Tauben durchschnittlich 250 Millisekunden schneller als Menschen agieren.

 

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Ein Erklärungsversuch der Forscher liegt in der Änderung des Ablaufes im Gehirn. Die zwei Prozesse, also das Stoppen der ersten Handlung und der Switch zur Zweiten, wechseln sich ständig ab. Dafür müssen die zuständigen Nervenzellen Signale austauschen. Die höhere Dichte des Taubengehirns verkürzt die Wege, so die Forscher, die darin den Vorteil der Tauben gegenüber Menschen erklären.

Ökonomisches Denken als Überlebensstrategie?

Dass Tiere gegenüber Menschen physische Vorteile besitzen, dürfte inzwischen jedem klar sein. Der Mensch kann weder einem Jaguar beim Rennen noch einen Gorilla in Körperkraft das Wasser reichen. Auch haben frühere Untersuchungen gezeigt, dass Affen über ein besseres Gedächtnis verfügen als der Mensch. Die Forschung der Wissenschaftler an der Max-Planck-Gesellschaft bietet im Vergleich dazu aufsehende Erkenntnisse: Papageien, die ökonomisch denken. Im Rahmen eines Experiments trainierten die Forscher die Vögel den Umgang mit Spielmarken, die sie gegen Futter hoher Qualität eintauschen konnten.

Die Papageien hatten die Wahl zwischen einer Spielmarke, mit der sie die Chance hatten, die Marke gegen höherwertige Futter einzutauschen, und der Möglichkeit, sich sofort aber für minderwertigen Futter zu entschieden. Im Zuge des Experiments entschieden sich die Papageien immer häufiger für die Spielmarke. „Offenbar haben die Marken für die Vögel einen besonderen Wert bekommen, für den sie sogar bereit sind, auf schnelles Futter zu verzichten – angesichts des ausgeprägten Spieltriebs dieser Vögel, kann man sich das gut vorstellen”, so Anastasia Krasheninnikova, die Erstautorin der Studie.

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Die Experimente zeigen: Papageien können überlegt entscheiden und ihren Gewinn maximieren. Die Studie liefert auch Hinweise darauf, dass auch andere Faktoren die Entscheidungsfindung der Vögel beeinflussten können. So entschieden sich die Graupapageien in einigen der Kontrollversuche auch dann für eine Spielmarke anstelle des Futters, wenn sie dafür später genau dasselbe Futter erhielten.

Offenbar benötigen Papageien diese Fähigkeit, um in ihrer natürlichen Umgebung überleben zu können. „Da Papageien in der freien Natur so schwer zu verfolgen sind, wissen wir bisher aber zu wenig über die Herausforderungen, vor denen die Vögel stehen, zum Beispiel zu entscheiden, wo sie Futter suchen und wie lange sie bei einer Futterquelle bleiben sollten“, sagt die Leiterin des Forscherteams Auguste von Bayern. (mpg/forgsight/futureorg)

 

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