Sport oder Mord: Zwischen eSport und Computerspielsucht

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Sport oder Mord: Zwischen eSport und Computerspielsucht


März 7, 2019
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Sport
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Die Computerspiel-Industrie ist mehr als ein Milliardenmarkt: sie bedient das Lebensgefühl einer ganzen Generation, bildet beeindruckende Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen aus, birgt allerdings Risiken. Dazu haben die Deutsche Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit AOK Rheinland/Hamburg und die DAK zwei Studien vorgestellt. Beide räumen mit Klischees auf.

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Klick! Klick! Bang! Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Sporthochschule in Köln zeigen eSportler außergewöhnliche Leistungen in der Reaktionsfähigkeit. Dabei schaffen sie 300 bis 400 Tastaturanschläge pro Minute ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. Jeder Test dauerte etwa zweieinhalb Stunden. „Wir überprüfen hier die Augenreaktionen, die Koordination, die Feinmotorik und die Aufmerksamkeit der Spieler“,  erklärt Forscher Chuck Tholl gegenüber der Tagesschau.

Die Autoren der Studie gelangten einerseits zur Erkenntnis, dass eSportler ihr Training, Gesundeits- und Essverhalten noch optimieren müssen, andererseits räumen sie mit Klischees auf. Attribute wie übergewichtig, ungebildet und unsportlich treffen auf das klassische Gamer-Profil nicht zu. „Diese Klischees sind längst überholt“, so Prof. Dr. Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln.

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Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist jung, schulisch gut gebildet und sportlich aktiv: Rund 84 Prozent der Befragten betreiben zusätzlich zu ihrem eSport-Engagement klassischen Sport. Neben Ballsportarten wie Fußball stehen insbesondere Fitnesstraining und Radfahren hoch im Kurs. „Allerdings reicht das Sporttreiben noch nicht aus, denn nur knapp die Hälfte der Befragten erreicht das empfohlene Mindestmaß von 2,5 Stunden Bewegung in der Woche. Hier ist also noch Luft nach oben“, erklärt Froböse.

Enormer Teil der Freizeit vor PC und Spielekonsole

Mit 20 Stunden und mehr Spielzeit pro Woche verbringen 54 Prozent der befragten eSportler einen enormen Teil ihrer Freizeit vor PC und Spielekonsole. Hierin sieht auch Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, ein Risiko. Die ausgedehnten Sessions bringen zwangsläufig längere Sitzzeiten mit sich, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken und nicht immer durch Sport kompensiert werden können. „Uns ist es wichtig, dies frühzeitig aufzuzeigen und zielgruppenspezifische Präventionsangebote für eSportlerinnen und eSportler aller Leistungsklassen zu entwickeln“, so Buchwitz.

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) hat jüngst ebenfalls eine Studie zu Computerspielern veröffentlicht. Darin haben sie die Suchtgefahren untersucht, die vom Computerspielen ausgehen. Dabei wurde erstmals ermittelt, wie viel Geld Kinder und Jugendliche für Computerspiele ausgeben. Einzelne Spieler geben in sechs Monaten bis zu 1.000 Euro aus. „Durch die Tricks der Industrie finden viele Jugendliche kein Ende und verzocken Zeit und Geld“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Aus Spaß kann schnell Sucht werden. Deshalb muss der Glückspielcharakter in Computerspielen eingedämmt werden. Wir brauchen wie in Belgien und den Niederlanden ein Verbot von Loot-Boxen oder Glücksrädern. Außerdem sollten für Gamer Warnhinweise eingeblendet werden, wenn bestimmte Spielzeiten überschritten sind.“

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Fest steht, dass die Computerspiel-Industrie mehr als nur ein Milliarden-Markt geworden ist. Sie bedient das Lebensgefühl einer ganzen Generation, trägt zur Ausbildung von teilweise neuen und beeindruckenden Fähigkeiten bei, birgt aber gleichzeitig Risiken. So fordert die DAK als Konsequenz aus der eigenen Studie ein Verbot von Glücksspielelementen in den Computerspielen. Dabei zielen die Autoren besonders auf die so genannten Loot-Boxen ab. Diese sind Überraschungskisten, die Kinder und Jugendliche im Spiel erwerben oder gewinnen können. Nutzer werden so an die suchtgefährdenden Mechanismen des klassischen Glücksspiels herangeführt.

Entwicklung gezielter Trainingskonzepte für eSports

Die Deutsche Sporthochschule hingegen wird ihre Forschungsarbeiten über eSport fortsetzen. Die Forscher haben einen Leistungstest entworfen, der eine ganzheitliche Analyse der benötigten Fähigkeiten erfolgreicher eSportler ermöglicht. Die Ergebnisse liefern die Basis für die Entwicklung gezielter Trainingskonzepte, die an den klassischen Sport angelehnt sind. Ziel ist es, neben der Spielstärke auch die Gesundheit der eSportlerinnen und eSportler aller Leistungsstufen zu verbessern. (dsh köln/dak/forgsight)

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