Welches ist die sexistischste Nationalhymne?

Eine Nationalhymne ist ein Symbol des Stolzes einer Nation. Sie repräsentiert die einzigartigen Eigenschaften des Landes. Doch bei genauerem Hinhören, erscheinen einige von ihnen teilweise sexistisch. Zu den sexistischsten Nationalhymnen zählen Italien und Deutschland. (Foto: pixabay)

 

Während jedermann von uns die Nationalhymne seines Landes voller stolz betrachtet, hört manch Linguist sexistische Merkmale heraus. 2012 änderte Österreich seine Hymne nach einer langen Kampagne. Der erste Vers der österreichischen Nationalhymne heißt nun „Söhne und Töchter“ anstatt „Söhne“ und in dem dritten Vers lautet es „jubelnde Chöre“ anstatt „brüderliche Chöre“.

Andere Versuche, die Texte zu ändern, scheiterten oftmals. 2010 gelang es einer Frau aus Costa Rica nicht den Oberste Gerichtshof davon zu überzeugen, dass die Hymne ihres Landes sexistisch sei. Kann eine Hymne sexistisch sein oder geht diese Debatte einen Schritt zu weit?

Eine Nationalhymne ist eine Manifestation der Vergangenheit der Nation und oft auch ihrer Gegenwart. In einem Bericht der britischen Tageszeitung „The Guardian“ vom Februar 2015 analysierten sie verschiedene Nationalhymnen. Hymnen mit eher maskulinen Termini wurden als „eher männliche“ Hymnen gezählt und feminine Termini zu den „eher weiblichen“ Hymnen. Hymnen, in denen weder das eine, noch das andere dominierte, wurden als „genderneutral“ eingestuft.

Sexistische Nationalhymnen

Die Nationalhymnen von Ländern wie Italien oder der Türkei beziehen sich eher auf „Männer“ und „Söhne“ und lassen „Frauen“ und „Töchter“ außen vor. Allerdings muss man bei der türkischen Hymne bemerken, dass im Türkischen das Wort „Mann“ in diesem Fall auch für Frauen zutreffen kann, da dieser Ausdruck im Türkischen genderneutral ist. Auch Deutschland liegt sehr nah an der „männlichen Hymne“.

Bei den „genderneutralen“ Nationalhymnen liegt Südafrika weit vorn:

God Bless Africa

Raise high Her glory

Hear our Prayers

God bless us, we her children

In Schweden besteht seit Mitte der 60er Jahre eine Diskussion über das Wort „hen“, das kürzlich in das offizielle Wörterverzeichnis der Schwedischen Akademie aufgenommen worden ist. Es dient als genderneutrales Pronomen, das „sie“ (hon) oder „er“ (han) ersetzen soll.