Bis vor kurzem lebten Millionen von indischen Transsexuellen in Armut, da sie in ihrem Land nicht anerkannt wurden. Vergangenen April erlangten sie endlich die Rechte, die auch anderen indischen Bürgern zustehen. Die Betroffenen fühlen sich nun erst in Indien angekommen. (Foto: rtr)
-von forgsight
In Indien gibt es rund zwei Millionen Transsexuelle. Bislang waren sie gezwungen am Rande der Gesellschaft zu leben, oftmals in Armut aufgrund ihrer sexuellen Identität.
Vergangenen April hat das oberste Gerichtshof Transsexuelle offiziell als drittes Geschlecht anerkannt und sie dem Kastensystem zugeordnet. Damit gehören sie nun zu den Kasten, die unter dem Begriff rückständige Klassen zusammengefasst werden, also zählen sie ab sofort zu sozial und wirtschaftlich Benachteiligten, für die ein bestimmter Prozentgang beim Zugang zu Jobs, staatlichen Hilfen und Bildungseinrichtungen reserviert ist. Außerdem darf das dritte Geschlecht in Ausweisen, auf Führerscheinen und Dokumenten angegeben werden.
Der oberste Gerichtshof hätte sich dem Gender-Problem ernsthaft zugewidmet, so der Anwalt Sanjif Badnaga, der sich für die Rechte der Transsexuellen einsetzt. Durch die Entscheidung des obersten Gerichtshofes hätten sie nun die gleichen Rechte wie viele andere indische Bürger. Die betroffenen Bürger fühlen sich nun erst wirklich in Indien angekommen. (faz/dtj/forgsight)