In der ADAC-Fahrrad-Studie schneiden Dortmund und Dresden sehr schlecht ab. Die anderen getesteten Städte überzeugen aber auch nicht. Keine Großstadt übertrifft die Gesamtnote „durchschnittlich“. Vor allem mangelt es an Sicherheit für Fahrradfahrer.
“Etwa die Hälfte aller Fahrten in der Stadt ist kürzer als fünf Kilometer. Um Staus und Parkplatznot zu entgehen, steigen deshalb immer mehr Menschen aufs Fahrrad um. Besonders in den Großstädten wächst dadurch der Druck, dem Radverkehr angemessene und sichere Strukturen zur Verfügung zu stellen.” heißt es in der Begründung der Studie.
Daher hat ADAC im August 2014 in den 12 größten deutschen Städten mit über 500.000 Einwohner die Radwege und Fahrradfreundlichkeit getestet. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Für ihre Fahrradfahrer scheint “durchschnittlich” das Beste zu sein, was die getesteten Städte zu bieten haben.
Unfallhäufigkeit als unterdurchschnittlich gewertet
Während München, Stuttgart und Hannover unter den 12 Städten in den oberen Rängen Platz einnehmen, gehören Dresden und Dortmund zu den Letztplatzierten der Studie. Aber keine Stadt kann mit dem Ergebnis zufrieden sein. Bei der Unfallhäufigkeit sind mit Ausnahme von zwei Städten als “unterdurchschnittlich” bewertet. Serviceangebote für Radfahrer sind in allen Städten “unterdurchschnittlich” und in manchen gar schlicht “schlecht”.
Die Autoren der Studie haben ein langes Forderungskatalog aufgestellt. Darin heißt es u.a.:
- Gezielte Öffentlichkeitsarbeit für das Radfahren im Allgemeinen und für die Angebote vor Ort im Speziellen durchführen
- Kostenlosen, zeitlich möglichst wenig eingeschränkten Transport von Fahrrädern in geeigneten öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen
- Bike&Ride-Plätze in einheitlichem Standard mit Rahmenhaltern und Überdachung an wichtigen Haltestellen (auch an Busstopps) schaffen, alte Plätze modernisieren
- Fahrradparkhäuser oder Fahrradstationen am Hauptbahnhof und an wichtigen Pendlerbahnhöfen einrichten
- Geschlossene Radverkehrsnetze realisieren, Lücken konsequent schließen
Reichlich Handlungsbedarf
Insgesamt kommen die Autoren der ADAC-Studie zum folgenden Ergebnis: “Doch der Weg zur wahrhaft fahrradfreundlichen Kommune ist überall noch weit. In allen zwölf Großstädten des aktuellen ADAC Tests „Radfahren in Städten“ gibt es reichlich Handlungsbedarf. Die Schwachpunkte: zu viele Unfälle mit Radfahrern, zu schmale Radwege, zu wenige und teilweise schlecht ausgestattete Abstellplätze für Fahrräder, kaum Dienstleistungsangebote wie diebstahlsichere Abstellanlagen, Fahrradwerkstätten oder -waschanlagen. “