Landwirtschaft: Das Gegenbild zum Land heißt ‚künstliche Großstadt‘

Die wirtschaftliche Situation in der Landwirtschaft wird zunehmend schwieriger, aber es zeichnen sich auch neue Möglichkeiten ab. Zu diesem Schluss kommt auch die Agrarstudie Österreich 2015/16.   

Der Preisdruck auf die Landwirte nimmt zu, und das nicht nur in Österreich. Ob Milchbauern oder Schweinezüchter – viele Bauern ächzen unter der aktuellen Niedrigpreisphase, deren Ende noch lange nicht abzusehen ist. Kein Wunder, dass die Unzufriedenheit steigt und immer weniger Landwirte in die Zukunft investieren wollen. Leider weiß anscheinend auch die Politik keinen wirklichen Rat.

Das Gegenbild zur Großstadt

Auf der anderen Seite erfährt das Land in den letzten Jahren eine ungeahnte Renaissance. Als Gegenbild zum Urbanen, zur “lauten, künstlichen Großstadt” wird der ländliche Raum von vielen wahrgenommen. Bäume, Wälder, grüne Wiesen, und zwischendrin muhen glückliche Kühe. Nicht umsonst gehören Zeitschriften wie ‚Landlust‘ oder ‚Landliebe‘, die das Landleben idealisieren, zu den aktuell erfolgreichsten Medien. Mit der Realität der landwirtschaftlichen Produktion hat das meist wenig zu tun, dafür umso mehr mit den Sehnsüchten der Stadtbewohner.

Megatrend regionale Lebensmittel

Genauso viel Konjunktur wie die Liebe zum Landleben hat die Liebe zu regionalen Produkten – zur heimatverbundenen Genussqualität. Kaum ein Lebenmittelhersteller, der nicht mit Regionalität wirbt, kaum ein Supermarkt, der keine regionalen Produkte in den Regalen hat, und auch viele Gastronomen setzen inzwischen auf „Zutaten aus der Heimat”. Leider schlägt sich die großstädtische Landliebe bisher nur begrenzt auf den Konten der Landwirte nieder. Denn noch immer setzt der Handel vor allem auf den Preis als Verkaufsargument, auch wenn viele Bürger inzwischen bereit wären, für Besseres mehr Geld auszugeben. Trotzdem zeigt der Trend in die richtige Richtung: Es muss nur noch deutlicher werden, dass der Schutz der regionalen Landwirtschaft und des ländlichen Raumes nicht umsonst zu haben ist.