Ein berauschendes Fußballfest neigt sich in Brasilien so langsam dem Ende zu. Viel wurde spekuliert über die Stimmung im Land wegen der großen Demonstrationen im Vorfeld des Turniers. Forgsight hat junge Brasilianer befragt, wie sie das Turnier erlebt haben und wie es ich langfristig auf die Zukunft ihres Heimatlandes auswirken könnte. (Fotos: Privat)
– von forgsight
Sylvio Netto ist 25 Jahre alt, Journalist und wohnt in Rio de Janeiro.
1. Was waren deine Gefühle als du gehört hast, dass dein Heimatland Brasilien die Fußballweltmeisterschaft und die olympischen Spiele 2016 ausrichten wird?
Generell fand in diesen Augenblicken ein großer Moment nationalen Stolzes statt. Auch ich war unfassbar stolz, vor allem als „Carioca“ (Einwohner Rio de Janeiros, Anm. d. Redaktion), da sich die Stadt bereits zum dritten Mal für die Olympischen Spiele bewarb. Die Verkündung beider Ausrichtungen war ein Zeichen des Sieges!
2. Wie hast du die Stimmung im Land während der WM beurteilt?
Alles hat sich verändert. Nachdem klar war, dass wir die WM ausrichten werden, gab es sofort große Unruhen. Aber während des Turniers war die Stimmung unglaublich und das ganze Land hat die Nationalmannschaft unterstützt. Außerdem haben unsere Politiker es nicht geschafft die Weltmeisterschaft für ihren Wahlkampf auszunutzen. (am 5. Oktober 2014 finden ebenfalls Präsidentschaftswahlen im Land statt, Anm. d. Red.)
3. Welche Nachteile siehst du durch die Austragung der WM (und Olympia 2016 in Rio de Janeiro) für das Land Brasilien hinsichtlich seiner wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung?
Die Lebenshaltungskosten sind zu sehr angestiegen. Vor allem die Immobilienpreise. Wirtschaftlich ist das Problem, dass wir es verpasst haben eine landesweite Infrastruktur hinsichtlich unserer Logistik zu entwickeln um unsere Industrie zu verbessern.
4. Welche Vorteile?
Die Mobilität in der Stadt (Rio) verbessert sich immer mehr und wir haben die Perspektive in Zukunft eine große Sportnation zu werden.
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