Die heimlichen Spargruppen Afrikas

Die afrikanischen Länder gehören zu den ärmsten der Welt. Aufgrund von Armut und Analphabetismus fällt es vielen Menschen schwer ein Konto anzulegen. In Mosambik haben es die Einwohner geschafft eine andere Lösung dafür zu finden: eine Spargruppe. (Foto: rtr)

 -von forgsight

Viele afrikanische Länder gehören zu den ärmsten der Welt. Besonders die Hungersnot ist sehr stark. Aus diesem Grund soll es vermehrt so genannte Sparergruppen geben. In der Stadt Maxixe im Süden Mosambiks trifft sich jeden Dienstag eine dieser Gruppen heimlich. Aufgrund der Armut in einigen dieser Länder haben einige Menschen dort nicht die Möglichkeit ein eigenes Konto zu eröffnen oder ihnen fehlt das Vertrauen zu anonymen Geldinstituten. Außerdem sind viele der Menschen Analphabeten, was es umso schwieriger machte. Trotzdem entwickelte sich eine Sparkultur. Verschiedene Mitglieder bilden eine solche Spargruppe und eröffnen das Treffen mit einem Bgerüßungstanz. In der Mitte befinden sich die ersparnisse. Es sind ca. 37.000 Metical, also umgerechnet 925€. Jedes Mitglied besitzt ein Sparheftchen. Jede Einzahlung wird darin dokkumentiert und mit einem blauen Stempel bestätigt. Sie haben sich alle zu einem regelmäßigen Sparbetrag verpflichtet. Jeder einzelne hat ein anderes Sparziel.

So schön dieses Ritual auch ist, so muss es geheim bleiben. Dies würde auch funktionieren, da die Ersparnisse für alle Mitglieder lebenswichtig sind. Sie bewahren das Geld in kleinen Metallboxen auf, um es vor Freunden und Verwandten zu schützen.

In Mosambik soll es laut Deutscher Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) schätzungsweise bis zu 6000 Spargruppen mit mehr als 100.000 Mitgliedern geben. Es sollen sich dadurch 1,8 Million Euro angesammelt haben.

In vielen Ländern Afrikas, aber auch Asiens und Lateinamerikas haben sich viele Menschen auf die Weise zusammengeschlossen. Viele Menschen aus dem Nahen Osten führen ebenfalls solch eine Spargruppe, die sich “Jammia” nennt, was auf arabsich Gemeinschaft heißt. Hier treffen sich, vor allem Frauen, wöchentlich zu einem Kaffenkränzchen. Jede von ihnen zahlt eine abgemachte Summe ein und jede Woche wird das gesamte Geld an eine Frau gegeben, die das Geld gerade benötigt. Jede Woche wird routiert. Ziel dieses Treffens soll es sein Frauen oder Personen zu helfen, die allein nicht in der Lage sind zu sparen und durch diese Gruppen motiviert werden. Außerdem hilft es schneller an eine größere Summe Geld zu kommen. (evangelische/dtj/forgsight)