Die Finanzkrise hat langfristige Folgen: Die Reichen sind reicher und die Armen ärmer geworden. Deutschland ist keine Ausnahme, wie unsere Infografik zeigt. (Foto: rtr)
-von forgsight
Obwohl die Finanz-und Wirtschaftskrise vorbei scheint und die Euro-Zone sich aus der Rezession herausgearbeitet hat, herrscht immer noch Einkommensungerechtigkeit. Zwischen 2007 und 2011 ist der Gini-Koeffizient in insgesamt 20 OECD-Staaten um mehr als ein Prozent gestiegen. Er ist ein gängiger Indikator, um die Einkommensverteilung in einem Land zu messen; je höher der Wert, desto ungleicher ist das Einkommen verteilt. Herangezogen wurde hierbei das Markteinkommen – also vor Steuern und staatlichen Transferzahlungen.
In Griechenland, Irland, Japan und Spanien war der Gini-Koeffizient besonders gestiegen. In Polen ist er dagegen gesunken. In Deutschland hat die Einkommensgerechtigkeit nach einigen stabilen Jahren 2011 wieder zugenommen.
Der Gini-Koeffizient ist deutlich weniger stark gestiegen. Zwar hat er zugelegt, doch insbesondere in den europäischen Kristenstaaten, doch die staatlichen Transferleistungen und die Steuerpolitik im jeweiligen Land haben laut OECD den Anstieg gebremst.
Zwischen 1985 und 2010 haben die reichsten ein Prozent der Bevölkerung in Großbritannien und den USA ihren Einkommensanteil verdoppelt. Der Einkommensanteil der ärmsten zehn Prozent ist pro Jahr um 1,6 Prozent zurückgegangen. Das durchschnittliche Einkommen der reichsten zehn Prozent ist neun Mal so hoch wie das der ärmsten zehn Prozent. Vor 25 Jahren lag das Verhältnis noch bei 7:1. (zeit/dtj/forgsight)
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