Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung soll der gesellschaftliche Zusammenhalt in den westlichen Ländern Deutschlands besser funktionieren als im Osten. Insgesamt aber halten die Deutschen heute enger zusammen als vor 25 Jahren. (Foto: rtr)
-von forgsight
Obwohl es bereits 25 Jahre her ist seit dem Mauerfall, sprechen einige immernoch von “Ossis” und “Wessis”. Einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge halten die Westdeutschen gesellschaftlich besser zusammen als die Ostdeutschen. In Westdeutschland soll der Zusammenhalt zwischen den Familien und dem Freundeskreis ausgeprägter sein als in den östlichen Bundesstaaten.
Für die Studie ist der gesellschaftliche Zusammenhalt innerhalb der letzten 25 Jahre ausgwertet worden. Dabei wurde dies anhand von 31 Einzelpunkten gemessen. So ergibt sich ein errechneter Zusammenhalts-Index, bei dem Wahlbeteiligung, die Häufigkeit bestimmter Delikte sowie Ergebnisse von Umfragen berücksichtigt worden sind. Die Fragen, welche den Bürgern gestellt wurden, beinhalten unter anderem die persönliche Einstellung zu Homosexuellen, die Hilfsbereitschaft untereinander und das Vetrauen in Justiz, Polizei oder Stadtverwaltung.
Die Ergebnisse zeigen, dass Hamburg in fast allen Eigenschaften bezüglich des Zusammenhalts führt. Sachsen-Anhalt hingegen landet eher auf den unteren Plätzen. Allerdings gibt es eine einzige Ausnahme: Die Hamburger, die Berliner oder die Bremen halten sich weniger gerne an soziale Regeln als ihre Mitbürger aus ländlichen Gebieten. Dies geht aus der Kriminalitätsrate hervor, die in Städten deutlich höher ist als auf dem Land. Trotzdem solle man in den Städten besser vernetzt, vertrauensvoller und gesellschaftlich engagierter sein. Laut der Studie soll außerdem der Zusammenhalt einer Gesellschaft in reicheren Gebieten besser funktionieren.
Insgesamt hat der Vergleich gezeigt, dass die Deutschen heutzutage besser zusammenhalten als vor 25 Jahren. Außerdem ergab die Studie ebenfalls, dass an Orten, an denen die Gesellschaft zusammenhält, die Menschen zufriedener mit ihrem Leben seien. Somit soll laut Liz Mohn, der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann-Stiftung, Zusammenhalt Glück bedeuten. (sz/dtj/forgsight)