Warum die Welt weiter auf Brasilien blicken sollten…

Die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ist zu Ende. Warum die Welt trotzdem noch etwas länger auf das Land Brasilien blicken sollte, zeigte sich nur wenige Monate nach der WM, da die so genannten BRICS-Staaten ein Gegenmodell zu der etablierten Weltbank und zum Internationalen Währungsfond geschaffen haben. (Foto: rtr)

 -von Denis Baro

Die Bilder sind alle noch in unseren Köpfen verankert. Neutrale Fans waren bei der Weltmeisterschaft begeistert vom leidenschaftlichen Spiel der Südamerikanischen Mannschaften und ihren Fans, die voller Inbrunst auf den Tribünen ihre Nationalmannschaften anfeuerten. Ob Gastgeber Brasilien, Mexiko, Kolumbien oder Costa Rica, sie alle schafften es, dass die Stadien teilweise 75% mit ihren Fans besetzt waren. Zum Finale nach Rio kamen sogar über 150.000 Argentinier um ihre Mannschaft siegen zu sehen. Auch wenn der Pokal nach Deutschland wanderte, ist Lateinamerika der heimliche Gewinner dieses Turniers. Ein positives Fazit angesichts des Kreuzfeuers der Kritik in das der Ausrichter Brasilien im Vorfeld geriet. Korruption, unfertige Bauprojekte und Ausschreitungen (siehe Interviewserie auf forgsight) ließen das Turnier unter keinem guten Stern stehen. Dabei ist es wichtig, dass die Welt auf das Land und seine Entwicklung geblickt hat. Allein unter dem offiziellen Hashtag #fifaworldcup2014 wurden im sozialen Netzwerk Twitter fast eine Milliarde Tweets verfasst. Nie zuvor stand es unter so einem medialen Fokus wie im vergangenen Sommer. Brasilien hat wirtschaftlich und geopolitisch einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Das Land trägt eine Vorreiterrolle in Südamerika und könne bald schon weltpolitisch an Wichtigkeit gewinnen.

Wachstum, Wachstum, Wachstum!

Die Weltwirtschaftskrise 2008 hat viele Länder in die Knie gezwungen. Ihre Folgen sind immer noch deutlich spürbar. Brasilien jedoch schien sich nur kurz geschüttelt zu haben und hat dort weiter gemacht, wo es aufgehört hat. Mit Wachstum, Wachstum, Wachstum. Im vergangenen Jahr betrug das BIP 2,243 Milliarden US-$, womit das Land weltweit an siebter Stelle rangiert. 200 Millionen Einwohner sorgen für einen starken Binnenmarkt, der einen Anteil von 80% am BIP aufweist. Geschuldet war dies vor allem durch das enorme Rohstoffvorkommen (Kupfer, Eisenerz, Kaffee, Soja, Zucker) einhergehend mit einem globalen Ansteig der Rohstoffpreise. Durch die Erschließung eines 2008 entdeckten Rohöl- und Ergasvorkommen um Südosten des Landes erlangte das Land zu Außerdem sorgten wachsenden Löhne für einen einfacheren Zugang zu Verbraucherkrediten und einem gestiegenem Konsumverhalten der brasiliansichen Bevölkerung im größten Binnenmarkt der Erde. 2012 lag die Arbeitslosenquote bei relativ geringen 6% (Zum Vergleich: BRD mit 5,5% im Mai 2012). Durch die Ernennung des Wirtschaftsprofessors der Columbia University, Antonio Fraga zum Vorsitzenden der Zentralbank, konnte seit dem Jahr 2000 ein Aufschwung beginnen. Er senkte die Zinsen und nahm einen Kredit des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 30 Milliarden US-$ an. Getragen wurden diese Pläne vom damaligen Staatspräsidenten Lula und seinen Sozialprogrammen “Forme Zero” (null Hunger) und seiner Nachfolgerin Dilma Rousseff. So konnten seit 2000 allein 35 Millionen Brasilianer den Aufstieg in die Mittelschicht schaffen. Das ist in etwa so viel wie die Einwohnerzahlen Boliviens, Paraguays und Ecuadors zusammen. Die Anteil der Bevölkerung, der unterhalb der Armutsrate lebt, hat sich fast halbiert. Die Einkommensungleichtheit hat sich laut Gini-Index in 10 Jahren von 0,53 auf 0,5 verbessert. Nach Angaben des brasilianishcen Sekretariats für strategische Angelegenheiten übertrag die Wachstumsrate des Pro-Kopf Einkommens der ärmsten 10% die reichsten 10% um das vierfache. Weitere Hoffnung sollen jetzt vor allem die PACs (Programa de Aceleracao do Crescimento) bringen, Reformpakete zu 380 Milliarden € und 400 Milliarden €. Betroffen werden sollen die Bereiche Energie, Infrastruktur und sozialer Wohnungsbau. Das Land will sich zu den beiden Sportereignissen von seiner besten Seite zeigen. Nachdem die Umsetzung dieser Projekte noch etwas haperte, hat die Regierung unter Rousseff ein weiteres Konjunkturpaket im Rahmen von 52 Milliarden € angekündigt um den Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben.

Das Land, das über Jahre von Wirtschaftskrisen gebeutelt war, ist mittlerweile zum Geldgeber geworden und das nicht nur in Lateinamerika. Wo die Auslandsverschuldung zur Jahrtausendwende noch bei 272 Milliarden US-$ betrug, ist das Land mit 335 Milliarden US-$ Devisenreserven mittlerweile einer der wichtigsten Gläubiger der USA. Weltpolitisch gewinnt das Wort Brasiliens dadurch immer mehr Gewicht. Zuletzt trat das Land im Zuge der Isolation Russlands als Vermittler auf und erlangte somit weiteres außenpolitisches Prestige.

Das Land stößt an seine Grenzen

Die WM hat auf wesentliche Probleme aufmerksam gemacht. Der wirtschaftliche Aufschwung ist mittlerweile abgeebbt. Die Infrastruktur konnte nur teilweise verbessert werden, das Gesundheitssystem hinkt immer noch hinterher und die Korruption blüht. Der Gesamthandelsüberschuss hat sich 2013 mit 19,4 Milliarden US-$ im Gegensatz zum Vorjahr fast halbiert. 2012 wuchs das BIP deshalb nur um 1%, 2013 jedoch schon um 2,4% und für dieses Jahr rechnet Merrill Lynch mit 4%. Prof. Hartmut Reisen von der Beratungsgesellschaft Shifting Wealth sieht den neugewachsenen Mittelstand jedoch als fragil sollte das Wachstum weiterhin gering bleiben. Die Infrastruktur und die Bürokratie erschweren zu dem den Import von Produkten. Steuergesetze seinen von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich und der Transport gestaltet sich schwierig und teuer. Eine Fahrt von Rio nach Sao Paolo dauert sechs Stunden und ein Flug kostet 400€. Im diesjährigen Doing-Business-Index der Weltbank, der Unternehmen die Rahmenbedingungen für die Gründung eines Unternehmens in einem Land zeigen soll, ist Brasilien dieses Jahr auf Platz 116 von 189 Ländern gelandet. Zwar hat sich das Land um zwei Plätze verbessert, es gab jedoch nach wie vor keine effektiven Reformen um das Geschäftsleben zu verbessern. So schneidet das Land immer noch relativ schlecht ab hinsichtlich dem Erhalt von Baugenehmigungen, der Registrierung von Eigentum oder der Kreditgewährung. Fusionen und Übernahmen aus dem Ausland sanken um etwa 60% im Vergleich zum Vorjahr, auch weil die Rahmenbedingungen in der Region etwa in Mexiko besser sind. Ein weiteres Problem ist die Bildung und somit das zukünftige Humankapital des Landes. Nur 35% aller Schüler auf Sekundarschulen sind tatsächlich alphabetisiert und sogar 51% der Mittelschicht verfügen nichteinmal über einen Grundschulabschluss, was dazu führt, dass Unternehmen 81% der vakanten Stellen nicht adäquat besetzen können.

Durch die Sportereignisse könnten ausländische Investments zwar angelockt werden, doch diese Faktoren könnten die internationale Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern. Sollte der negativen Entwicklung jedoch kein Einhalt seitens der Regierung geboten werden, könnte es zu Zahlungsausfällen wie im Nachbarland Argentinien kommen. Das Konsumverhalten der Brasilianer wird durch eine Inflationsrate von 5,9% gebremst und die brasilianische Zentralbank sah sich gezwungen im Januar den Leitzins um 0,5% zu erhöhen. Die Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen war für den Aufschwung zwar ein Segen, stellt sich nun angesichts sinkender Preise auf dem Weltmarkt als wachstumshemmend heraus, da man die geringe Exportquote von 20% dadurch deutlich bemerkbar wird. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Brasilien durch Exporte in etwa so viel wie Nordrhein-Westfalen (182 Milliarden €). Ebenso verhält es sich auf dem Binnenmarkt. Das positive Konsumverhalten der Bevölkerung beruhte auf Pump. So waren im Februar 2013 61,5% aller brasilianischen Haushalte verschuldet. Die WM wird diese Quote vermutlich nochmal in die Höhe getrieben haben, so dass der Konsum seine Grenzen ersteinmal erreicht haben dürfte. Altbewährte fiskalische Mittel, wie die Senkung des Leitzinses wirken nicht mehr und eine stetige Erhöhung ist auch fahrlässig, so dass das Land im Jahr 2013 den Inflationszielwert von 4,5 % um 0,8% überschritten hat.

Als Teil der BRICS auf dem Weg zur geopolitischer Bedeutung?

Jim O’Neill, Chefvolkswirt von Goldman Sachs stellte erstmals 2001 im Rahmen einer Studie den Begriff BRIC vor. Dieser setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der fünf Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Später kam noch Südafrika hinzu, weswegen man mittlerweile von BRICS spricht. Sie haben den Sprung von ehemaligen Entwicklungs- bzw. Schwellenländern zu Industriemächten geschafft oder sind gerade dabei ihn zu schaffen. Drei Milliarden Menschen leben in diesen Staaten und ihr Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt beträgt 28%. Alle Staaten außer Südafrika befinden sich unter den ersten zehn Nationen, was den Anteil am weltweiten BIP betrifft. Laut einer Studie der OECD könnte China 2060 mit 27,8 % Anteil auf dem ersten Platz liegen, gefolgt von Indien mit 18,2% und Brasilien auf dem vierten Platz mit 3,3%. Der Handel untereinander beläuft sich derzeit auf 300 Milliarden. Im kommenden Jahr könnte dieser Handel sogar auf ein Volumen von 500 Milliarden anwachsen. Man kooperiert mittlerweile sogar gegen den Westen. Im Mai schlossen China und Russland einen Gasvertrag im Wert von 400 Milliarden US-$ ab. Eine Demonstration, dass Russland sein Gas nicht zwangsläufig nach Europa verkaufen muss. Brasilien emanzipierte sich schon vorher von den USA, indem 2009 China größter Importeur brasilianischer Produkte wurde. Staatspräsidentin Rousseff setzt auf die strategische Kooperation mit den Chinesen.

Diese Entwicklung soll nun im brasilianischen Fortaleza, wo die BRICS Anfang August tagten, eine neue Etappe erreichen und das Ende zweijähriger Verhandlungen darstellen. Geschaffen soll die “New Development Bank” als Gegenpol zur Weltbank und dem internationalen Währungsfond. Jedes der fünf Staaten steuert 10 Milliarden Dollar zum Startkapital bei, so dass jedes Land auch gleiche Stimmrechte hat. Den fünfjährigen Vorsitz wird als erstes Indien innehaben. Von den 50 Milliarden soll sich das Kapital bald verdoppeln, wobei China weitere 31 Milliarden und Südafrika 5 Milliarden und die anderen je 8 Milliarden beisteuern sollen. Dieser Fond springt auch ein, wenn ein Mitgliedsstaat wirtschaftliche Probleme hat. Ab 2016 soll die Bank ihren Dienst auftreten und Schwellenländer bei ihrer Entwicklung helfen. Der Unterschied zu den herkömmlichen Finanzinstitutionen: Die Länder sind nicht mehr an politische Forderungen gebunden. Die Liberalisierung der Märkte, wie sie von Weltbank und IWF vorgesehen war, hat viele Entwicklungsländer in den 80er Jahren anschließend in den Staatsbankrott geführt. Auch die Einhaltung der Menschenrechte soll bei Krediten der New Development Bank keine Rolle mehr spielen. Uganda wurden zuletzt 90 Millionen seitens der Weltbank verwehrt, weil das Land ein Gesetz gegen Homosexuelle verabschiedet hat. Peter Birle von der Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen-Instituts in Berlin sieht die Aufwertung der BRICS vor allem durch den Ausschluß Russlands von der G8 geschuldet. Cristina Pequiello, Politologin an der Universität des Bundesstaats Sao Paolo sieht diese Entwicklung optimistisch, da Schwellenländer durch die BRICS besser vertreten seien als durch die G8. Sollte sich also die russische Isolation weiterhin Bestand haben, dürften das Verhältnis der BRICS untereinandner weiterhin gefestigt werden. Russlands Präsident Vladimir Putin ist nämlich Antreiber der BRICS-Staaten. Er sieht vor, dass die Staaten im Rahmen der Vereinten Nationen und in Fragen der Sicherheitspolitik umfassender kooperieren und systematische Verhaltensregeln festlegen sollen. Die Bank solle „helfen, die Schikanierung von Ländern zu verhindern, die nicht mit den außenpolitischen Entscheidungen der USA und ihrer Verbündeten übereinstimmen“. Bewusst will man einen Gegenpol zu den westlichen Finanzinstitutionen etablieren, auch weil bisher das ungeschriebene Gesetz gilt, dass der Präsident der Weltbank Europäer und der des IWF US-Amerikaner sein soll. Aufstrebende Industrienationen und Weltmächte, wie China und Russland sehen sich nicht mehr adäquat reräsentiert im aktuellen System. Kevin Gallagher, Professor für internationale Beziehungen an der University of Boston vertritt die Ansicht, dass die New Development Bank, den BRICS “politisches Gewicht” verleihe. Hochrangige brasilianische Diplomaten begrüßten die Idee, da sie ein Zeichen für die wirtschaftliche Kraft der BRICS sei.

Die Kredite der New Development Bank sind mit jährlich 3,4 Milliarden US-$ noch relativ gering im Vergleich zu den 61 Milliarden der Weltbank. Experten wie Rolf Langhammer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft räumen der internationalen Organisation der BRICS jedoch gute Chancen ein, da sie “tatsächlich der Kern einer Bewegung sein könnte, die auch viel mehr Schwellenländer umfasst”. Ein deutliches politisches Signal als Emanzipation vom “Diktat des internationalen Währungsfonds”. Wobei dies sicherlich übertrieben ist. Auch in den etablierten Finanzinstitutionen hat ein Umdenken stattgefunden. Es gibt mittlerweile kaum noch Mitarbeiter des IWF, die sich unbedingt hinter die in den 1980er initiierte Wirtschaftspolitik in Lateinamerika stellen, die viele Volkswirtschaften hat an die Wand fahren lassen.

Besonders interessant könnte das Konzept der New Development Bank für die Schwellenländer der “Next Eleven”, wie O’Neil sie bezeichnet, sein, die quasi als Nachfolger der BRICS in den Startlöchern stehen, wie Indonesien, Mexiko, Nigeria, Südkorea oder die Türkei, die ja teilweise ebenfalls über ein ambivalentes Verhältnis zu Menschenrechten verfügen.

 

Jeder Staat ist sich selbst am nächsten…

Zweifel bestehen jedoch, inwiefern die BRICS tatsächlich geschlossen auftreten. Auch hier herrscht Blockbildung. 2011 hat man sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten für den Posten zum Vorsitzenden der Weltbank einigen können, um die europäische Hierarchie zu durchbrechen. Ebenso 2012 bei der Wahl zur Leitung des Währungsfonds. Man hätte es also durchaus in der Hand gehabt innerhalb der etablierten Institutionen. Es herrscht Skepsis seitens Russlands, weil China den Einfluss Russlands in Zentralasien weiterzurückdrängt durch Investitionen in ehemaligen Sowjetstaaten oder der Ansiedlung in der sibirischen Tundra. Dies stößt Putins Vorstellung von der Eurasischen Union etwas bitter auf. Außerdem kommt es häufig zu militärischen Scharmützeln an der chinesisch-indischen Grenze. Langhammer sieht “diese Länder eher als Konkurrenten um Rohstoffe, um Ressourcen und Land”, statt Partner. So verlor Brasilien nach Angaben der nationalen Industrie- und Handelskammer in den vergangenen Jahren 45% der Marktanteile einheimischer Firmen an chinesische Unternehmen. Nicht nur geographisch liegen die Länder weit auseinander.. Besonders China sticht heraus, da nicht wenige vermuten das Land könne die USA in seiner dominanten globalen Rolle ablösen. Die chinesische Volkswirtschaft ist so groß, wie die Volkswirtschaften der anderen vier Länder zusammen. So ist das Startkapital bei der Bank für Südafrika eine größere Herausforderung als für China. Da China letztendlich 41 Milliarden US-$ zu dem Projekt beisteuert, befürchten andere Staaten auch einen größeren Geltungsanspruch der Chinesen. Außerdem gibt es keine besonderen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Staaten der BRICS, außer einer kritischen Haltung gegenüber den USA und Europa. Die BRICS sind häufig mit den beiden Mächten aneinandergeraten, wie zuletzt im April beim Treffen der G20 Finanzminister in Washington, wo die 2010 beschlossene Reform des IWF für mehr Stimmrechte der BRICS durch einen Beschluss des amerikanischen Senats gekippt wurde, was insbesondere die Brasilianer verärgerte Allgemein sei es “einfacher zu sagen, was die BRICS nicht sind, als das, was sie sind”, so José Alfredo Graca Lima, Staatssekretär im brasilianischen Außenministerium. Gerade Brasiliens geopolitische Bedeutung beruht auf dem Wirtschaftlichen Aufschwung der ersten Dekade dieses Jahrhunderts. Das Land hat ohne Zweifel enorme Fortschritte gemacht und ist ein Vorbild und Zugpferd in der Region. Allerdings ergeben sich durch den neuen Wohlstand neue Herausforderungen für die Zukunft. Die neugewachsene breite Mittelschicht gilt es nun gezielt und nachhaltig zu sichern. Dies gilt auch für die Minderung der Chancenungleichheit, was einhergehend ist mit zwingend notwendigen Investitionen in Bildung und Gesundheitsversorgung. Oben angesprochene Probleme der Korruption und der Infrastruktur gilt es, wie schon vor ein paar Jahren durch Reformen anzupacken. Auch um ausländische Investoren anzuziehen und die eigenen Exporte anzukurbeln. Gelingt dies nicht hängt Brasiliens geopolitische Zukunft am seidenden Faden.(Welt/ DW/ OECD/ Goldman-Sachs/ Markt und Mittelstand/ Handelsblatt-Online/ Auswärtiges Amt/ Global Defence/ KAS/ Economist/ eurostat)

Denis Baro (*1988) hat in Frankfurt am Main, Bologna und in London Politik-,Rechtswissenschaft und Internationale Beziehungen studiert. Derzeit ist er als Analytiker und Autor für forgsight tätig und absolviert ein Postgraduiertenstudium an der Deutschen Universität für Verwaltung in Speyer.