Das dauerhafte Leiden an Stress und Überforderung betrifft inzwischen jeden dritten Arbeitnehmer. Gründe dafür sind unterschiedlich; sie reichen von zu hohem Arbeitspensum bis hin zur Dauererreichbarkeit.
-von forgsight
In der globalisierten Welt sollte alles reibungslos klappen. Alle Arbeitnehmer sollen dauerhaft funktionieren und sich leidenschaftlich in ihre Aufgaben stürzen. Dies heißt, auch einmal sonntags auch zu arbeiten oder freiwillige Überstunden zu leisten. Diese sind jedoch Wunschvorstellungen vieler Unternehmen, die aber nicht die Bedürfnisse der Arbeitnehmer berücksichtigen. Somit gerät die Gesundheit des Arbeitnehmers in Gefahr und die Folgen daraus sind, dass die Qualität seiner Arbeit nicht mehr gewährleistet werden kann und manchmal sogar zum Burn-Out führt. Wer nicht mehr mithalten kann, wird ausgetauscht oder kündigt selbst.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov Deutschland AG, beauftragt von ZEIT-ONLINE leidet jeder dritte Arbeitnehmer an dauerhaftem Stress am Arbeitsplatz. 32 Prozent gaben an, an dauerhaftem Stress am Arbeitsplatz zu leiden. Ursachen hierfür sind auf erster Stelle der Arbeitsumfang mit 42 Prozent. Dem folgt der Grund der mangelnden Anerkennung oder Wertschätzung mit 39 Prozent. Ebenso viele würden am Arbeitsplatz unter Mobbing leiden oder beklagten das schlechte Betriebsklima. Ein anderer Stressfaktor kann auch die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein, vor allem bei jüngeren Befragten. Während es zwischen Männer und Frauen keine gravierenden Unterschiede gibt, sind sie zwischen dem Westen und dem Osten deutlich sichtbar. Im Osten bejahten 23 Prozent der Befragten eine hohe Stressbelastung am Arbeitsplatz, wobei hier die Angaben der westlichen Befragten bei 34 Prozent liegen. Das dauerhafte Leiden unter Stress hat auch Auswirkungen auf die Krankmeldung der Arbeitnehmer. So gaben 18 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwei Jahren sich stressbedingt schon einmal krankgemeldet zu haben.
Diese Situation an den heutigen Arbeitsplätzen veranlasste auch die Politik zu handeln. Als Lösung schlug die Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) eine Anti-Stress-Verordnung vor. Doch fast die Hälfte, 46 Prozent der Arbeitnehmer, überzeugt die Verordnung nicht. Aus ihrer Sicht erscheint diese Verordnung an einem Arbeitsplatz nicht unbedingt als hilfreich. Ein Drittel der Befragten sieht der Verordnung optimistisch entgegen. 21 Prozent der Befragten können dem Ganzen keine richtige Bedeutung zumessen. (forgsight/ zeit-online)