Geschlechtertrennung in Gebetshäusern ist die Regel. Dass dabei die Männer dominieren ist sehr oft der Fall. Zwei weibliche Imame in Dänemark haben nun eine Frauenmoschee gegründet, weil sie der randständigen Existenz von Frauen im Islam ein Ende setzen möchten. Doch ein Blick in die Geschichte des Islams zeigt, dass Frauenmoscheen nicht ungewöhnlich sind.
Ende August 2016 war es soweit, die erste Moschee nur für Frauen nahm ihre Arbeit auf. Mehr als 60 Frauen, davon allerdings nur etwa die Hälfte Musliminnen, verrichteten in einer Kopenhagener Wohnung unter Leitung der zwei Moscheegründerinnen, Sherin Khankan und Saliha Marie Fetteh das islamische Freitagsgebet.
Die beiden weiblichen Imame hatten die erste dänische Frauenmoschee etwa sechs Monate vorher gegründet. Grund für diese Initiative ist laut Sherin Khankan, dass Frauen in islamischen Gotteshäusern nur eine randständige Existenz haben und der Islam – wie auch das Judentum und viele christliche Kirchen – immer noch sehr patriarchalisch geprägt seien.
Zustimmung und Kritik
Erwartungsgemäß traf die Kopenhagener Frauenmoschee auf gemischte Reaktionen. Kritik kam von konservativen Muslims wie Imam Waseem Hussein, dem Vorsitzenden des Dänischen Islamischen Zentrums. Er widersprach Khankans Behauptung, in dänischen Moscheen gäbe es immer weniger Platz für Frauen, er sehe nicht, das Frauen spezifische religiöse Bedürfnisse haben.
Ebenso wenig würde es einen Sinn machen, eine Moschee nur für Männer zu gründen. Insgesamt konnte die Initiative allerdings auch viel Zustimmung verbuchen, und das bei Männern und Frauen, Muslimen und Nicht-Muslimen.
Nicht die erste Frauenmoschee
War die Frauenmoschee in Kopenhagen eine Premiere, ist sie das weltweit keinesfalls. In den heute zu China gehörigen zentralasiatischen Regionen sind Moscheen nur für Frauen bereits seit Jahrhunderten Tradition. In der übrigen islamischen Welt gibt es allerdings nur vereinzelte Beispiele. Eine Wiederbelebung hat der Trend eigens für Frauen islamische Gotteshäuser einzurichten, allerdings in der islamischen Diaspora der westlichen Welt gefunden.
So gibt es bereits seit längerem Frauenmoscheen in den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland (Berlin). Zu traditionellen islamischen Gotteshäusern haben Männer und Frauen Zutritt, die Gebetsräume sind allerdings nach Geschlechtern getrennt und Imame sind traditionell Männer.