Ein Magazin nicht nur für Flüchtlinge und Einheimische. Es bietet vor allem eine Chance für Journalisten unter den Flüchtlingen. (Foto: Nifoto)
Flüchtlingskrise hin oder her – nach offiziellen Angaben halten sich über eine Millionen Flüchtlinge in Deutschland auf. Das ist ein unverrückbarer Fakt, der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge noch abgearbeitet werden muss. Derweil sind Kommunen und Gemeinden überall in Deutschland gefordert, Kinder, Frauen und Männer mit dem Grundsätzlichen zu versorgen.
Die weißen Zelte, die in die Höhe ragen, haben die meisten schon gesehen. Sie findet man auf dem Campus von Hochschulen, in den Gewerbegebieten oder auf dem Gelände stillgelegter Fabrikanlagen. Manche Kommunen setzen auf Container-Dörfer statt auf Zelte. Das Phänomen Flucht und die Flüchtlinge sind abseits der Medien in die Lebenswirklichkeit der Deutschen angekommen.
Arabisch ist vieldeutig
Unzählige Projekte sind in diesem Zuge entwickelt worden. Online-Jobbörsen für Flüchtlinge, Vermittlungsplattform für geflohene Wissenschaftler oder eine webbasierte Universität speziell für Flüchtlinge sind einige herausragende Beispiele. Zu diesen kann sich “Al Ard” bald gesellen.
“Im Arabischen hat ein Wort viele Bedeutungen.”, sagt Fadi Mustafa gegenüber forgsight.com. “Aber wir meinen mit ‘Die Welt’, wenn wir von Al Ard sprechen.” Mustafa ist Initiator des ersten Print-Magazins für Flüchtlinge. Es soll aber nicht nur ein Ratgeber sein, der alphabetisch alle Anlaufstellen in Deutschland listet. Es ist ein Magazin für alle, heißt es auf der Website.
Zwei verschiedene Sprachen mit gegensätzlichen Leserrichtungen
Ziel der Macher hinter dem Magazin ist es, die Flucht- und Lebenswirklichkeit von Flüchtlingen sichtbar zu machen. Daher ist eine weitere Zielgruppe des Magazins, Einheimische selbst, die die Flüchtlinge und ihre Welt besser verstehen wollen. So berichtet in der ersten Ausgabe ein Flüchtling von seinen Erfahrungen auf der Flucht nach Deutschland.
Eine besondere Herausforderung bei der Konzeption und Entwicklung des Magazins sei es gewesen, zwei verschiedene Sprachen und Schriften zu integrieren, die in gegensätzliche Leserrichtungen verlaufen. Die ersten Entwürfe zeigen auf, dass dies den Machern gelungen ist.
Doch Al Ard verfolgt ein weiteres Ziel: Journalisten unter den Flüchtlingen eine Chance zu geben, ihre Profession in Deutschland fortsetzen zu können.
Wer helfen möchte, der kann: Das Projekt nimmt an der Crowdfunding-Plattform startnext.com teil. Interessenten finden dort weitere Informationen und Videos.