Das Weimarer Restaurant “Lücke”. Ein innovatives Pop-Up-Restaurant sorgt für eine vollkommen neuartige gastronomische Erfahrung. Gäste sollten sich jedoch beeilen, da es bald schon wieder abgebaut werden könnte. (Foto: facebook)
– von forgsight
Zwischen den imposanten Gebäuden, die aus der Zeit der Weimarer Klassik stammen, fällt der kleine Holzschuppen kaum auf. Ein Leuchtschild am Baum nebenan macht auf einen kleinen Holzschuppen aufmerksam. In der “Lücke”, so auch der Name des Restaurants zwischen den Gebäuden, wartet wohl Deutschlands ungewöhnlichstes Restaurant auf seine Gäste.
Diese haben dabei keine große Auswahl. Es gilt das Motto: “Gegessen wird, was auf den Tisch kommt!” Und wenn es davon nichts mehr gibt, dann muss der Gast was anderes nehmen. Nichts wird weggeworfen. Aus den Zutaten, die die Händler vorbei bringen werden so einfache, kreative und köstliche Bio-Gerichte gezaubert. Wenn diese ausgehen wird umgedacht und aus den verbliebenen Zutaten ein neues Gericht gezaubert. Für den Wirt des Lokals Hannes Schmidt, der zugleich Koch, Architekt und Kopf hinter der Idee ist, der ideale Ort um sich auszutoben. Eigentlich ist das ganze als Abschlussprojekt seines Architekturstudiums gedacht mit der Idee, wie man aus Altem Neues machen kann und das in der Gemeinschaft.
Jedes Detail im Restaurant soll daran erinnern. Die Fassade ist aus einer alten Scheune zusammengebaut worden, die Fenster stammen aus Abrisshäusern und die Fußböden aus verschrotteten Lkw. Verglaste Wände sollen Passanten neugierig machen und in das neuartige Restaurant führen. Das Interieur ist schlicht gehalten mit Holzverkleidungen und einem Kräutergarten im Innern. Traute Zweisamkeit oder Einzeltische gibt es hier nicht. Alle Gäste sitzen an einem langen Tisch. Die Kellner tragen selbstentworfene und -genähte Kleidung. Die Gerichte werden auf schlichten, aber handgefertigten Porzellan serviert.
20 Freunde und Helfer haben über zwei Monate an der “Lücke” gebaut. Bestand haben solle es trotzdem nur für ein paar Wochen. Neben den kreativen Gerichten möchte auch deswegen kaum jemand auf das Restaurant verzichten. 10.000€ hat Schmidt in das Projekt investiert. Es soll so lange laufen bis er das Geld wieder zusammen hat. Bei dem Erfolg der “Lücke”, sollten diese bis zum Ende des Sommers beisammen sein. Kleines Trostpflaster für Gäste: Sie können Geschirr und Möbel nachher käuflich erwerben. (SPON/ dtj/ forgsight)
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