Smartphones ohne Apps machen wenig Sinn. Experten erwarten allerdings, dass die Zeit der Apps bald vorbei ist. Jetzt hat Microsoft-Chef Nadella eine Perspektive aufgezeigt, die nicht nur Sinn macht. Sie öffnet auch ein Fenster in ein neues Zeitalter.
Obacht – Microsoft hat eine Prognose gewagt. Mit Marktprognosen hat sich das Software- und Hightech-Unternehmen aus Redmond, USA, nicht mit Ruhm bekleckert. So hat eines der einflussreichsten Tech-Giganten der Welt das Internetzeitalter fast verpasst. Um später die Konkurrenten einzuholen, hat es seine Marktmacht genutzt, um sie zu verdrängen. Doch das Kartellamt nicht nur in den USA hat diesem Versuch einen Riegel vorgeschoben.
Seitdem hält sich das Unternehmen an die Spielregeln des Markts, tut sich aber mit Innovationen immer noch sehr schwer. Während seine Erzrivale Apple mit zahlreichen Produktinnovationen die Welt verändert hat und viele Start Ups aus aller Welt das Geschäftsmodell von Microsoft unter Druck setzen, kann der Tech-Gigant selten eigene Akzente setzen. Aber so langsam nimmt er Anlauf…
Was kommt nach den Apps?
Die Spielekonsole Xbox ist eine Erfolgsgeschichte. Auch die Surface-Tablets, die als Notebooks erweitert werden können, haben neue Maßstäbe gesetzt. Das Betriebssystem Windows, das das Flaggschiff des Unternehmens bildet, ist in der Version 10 nicht nur endlich benutzerfreundlich und visuell ansprechend. Es sticht durch eine ganze Reihe von pfiffigen Innovationen hervor. Nach diesen Erfolgen ist es kein Wunder, dass Microsoft genug Selbstbewusstsein hat, um neue Marktprognosen zu formulieren.
Satya Nadella, Welt-Vorstand von Microsoft, sagt das Ende der Apps voraus. Apps stehen für Applikationen, also Anwendungen, die erlauben, Dienste auf dem Smartphone in Anspruch zu nehmen. Pizza und Bücher bestellen sind dank Apps genauso möglich, wie Flüge oder Hotels für den nächsten Urlaub zu buchen. Viele Analysten und Experten erwarten schon seit Jahren das Ende der Apps, oft fehlte die Antwort auf die Frage, was als Nächstes folgen wird. Nadella liefert jetzt eine Perspektive.
Bots als Software-Butler wie Einpark-Hilfe beim Auto
Auf Apps werden Bots folgen. Das ist keinesfalls ein Etikettentausch. Nadella zufolge wird es weiterhin Apps geben. Diesen werden künftig Bots vorgeschaltet, die die Interaktion zwischen Mensch und Computer übernehmen. Das Bot wäre so etwas wie ein “Software-Butler”, so die Tageszeitung Handelsblatt, das für den Computer-Benutzer Dienste über Apps selbst abwickelt oder dank künstlicher Intelligenz App-Dienste vorschlägt.
Im Grunde sind Bots nicht Neues, sondern eine konsequente Weiterentwicklung einer Technologie wie man sie auf anderen Gebieten auch kennt. Wie zum Beispiel beim Auto. Über die vergangenen Jahre wurde es um viele “Bots” erweitert, die den Autofahrer unterstützen und entlasten. Die automatische Einpark-Hilfe. Sensoren, die den Fahrer vor Müdigkeit und Sekundenschlaf warnen. Hinweise, die anzeigen, wann der Gang umgelegt werden soll.
Neben Autos mit Elektroantrieb wird auf diesem Gebiet das selbstfahrende Auto das nächste Mobilitätszeitalter einleiten. Und es scheint, dass Microsoft endlich auf der Höhe der Zeit angekommen ist. Es wird wieder spannend, dem Tech-Giganten aus Redmond aufmerksam zu folgen.