Ländliche Regionen: Mit Dorfzentren 2.0 gegen die Demografie

Die Effekte der demografischen Entwicklung erreichen ländliche Regionen schneller als Großstädte. Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft reagieren hierauf mit einem Modellprojekt. Ziel: Die Nahversorgung und Mobilität sicherstellen. Das Dorfzentrum 2.0 ist dabei nur eine von vielen Ideen. (Foto: Roland Zumbuehl)

Die demografische Entwicklung in Deutschland enthält ein widersprüchliches Moment: Obwohl die Bevölkerung schrumpft, wachsen die meisten Großstädte. Unter anderem hängt dies mit der Abwanderung aus ländlichen Regionen zusammen. Die Effekte des demografischen Wandels erreichen die ländlichen Räume daher schneller als die Städte, mit gravierenden Konsequenzen.

Vor allem wird es für die öffentliche Hand immer schwieriger gleichwertige Lebensverhältnisse und Lebensqualitäten zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund stellt die Mobilität eine zentrale Herausforderung dar, um die Versorgung der Menschen und Unternehmen sicherzustellen.

Daseinsvorsorge, Nahversorgung und Mobilität

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat daher ein Modellvorhaben gestartet, in dem ausgewählte Regionen Pilotprojekte erproben sollen. Insgesamt nehmen 18 Modellregionen aus dem gesamten Bundesgebiet an diesem Vorhaben teil, die sich zuvor für das Programm beworben haben. Mit Ausnahme von Bayern sind alle Bundesländer vertreten.

“Es soll die 18 Modellregionen dabei unterstützen, Daseinsvorsorge, Nahversorgung und Mobilität besser zu verknüpfen, um die Lebensqualität in der Region zu verbessern und wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen.”, heißt es auf der Projektwebsite.

Sind solche Projekte überhaupt sinnvoll? Die Antwort vom Eduard Pestel-Institut, dessen Schwerpunkte auch in der Regionalentwicklung liegen, fällt eindeutig aus. “Ja!”, stimmt Dr. Karin Janssen dem Modellprojekt zu. “Es unterstützt die Kommunen im Aufbau einer guten Infrastruktur.”, setzt sie fort. Vor allem Projekte zum Aufbau von e-Flotten und Dorfzentren 2.0 findet sie besonders spannend.

Aus Betroffenen Beteiligte machen

“Wir wollen auf regionaler Ebene zu Konzepten einer zukunftsweisenden Entwicklung beitragen. Zu verschiedenen Themen bieten wir Workshops an, die auch mit einem ‘Diskussionspapier’ kombiniert werden können.”

Das Diskussionspapier ist dabei ein wichtiges Instrument: Es liefert eine Darstellung der bisherigen Entwicklung sowie Handlungsansätze und Entwicklungsszenarien – ohne die Priorisierung einzelner Schritte. Hierdurch wird die Grundlage für eine sachliche Diskussion geschaffen, in der Betroffene zu Beteiligten gemacht werden.