In Zeiten der United Kingdom Independence Party (UKIP) unter Nigel Farage, veröffentlichten führende Forscher im Gebiet der Migration des renommierten University Colleges in London nun eine Studie über Migranten im Vereinten Königreich. Das Fazit fällt dabei positiv aus.
-von Denis Baro
Migranten im United Kingdom seien demnach nicht abhängig von britischen Steuerabgaben. So überwogen die Steuereinnahmen durch Migranten, die verursachten Kosten für den britischen Sozialstaat für Einwohner mit Migrationshintergrund. Außerdem seien neuen Migranten häufig besser qualifiziert als die durchschnittliche britische Arbeitskraft. Das Königreich sei sogar erfolgreicher als die Bundesrepublik bei der Anwerbung hochqualifizierter Migranten.
Die Studie „the Fiscal Impact of Immigration to the UK” (Der fiskalische Einfluss von Migranten auf das Vereinte Königreich) wurde im Economic Journal veröffentlicht. Sie zeigt, dass mehr als 60% aller Migranten in Großbritannien aus West- und Südeuropa über einen Universitätsabschluss verfügten. Weiterhin seien 25% aller Migranten aus Osteuropa Akademiker, während gerade mal 24% aller im Königreich geborenen Briten über einen akademischen Grad verfügten.
Europäische Migranten hätten im Zeitraum von 2001 bis 2011 einen Nettobeitrag von 20 Milliarden Pfund (ca. 27 Milliarden Euro) am BIP geleistet. Knapp zwei Drittel des Beitrags wurde durch Steuereinnahmen von Migranten aus den EU 15-Staaten akkumuliert, während Einwanderer aus Osteuropa immerhin einen Beitrag von 12% geleistet hätten.
Die Studie des Centre for Research and Analysis of Migration wurde unternommen um das faktische “Vakuum” in der Migrationsdebatte zu füllen, welche durch kontroverse Aussagen der UKIP in jüngster Vergangenheit befeuert wurde. Der deutsche Professor Christian Dustmann, einer der Co-Autoren der Studie: „Eine der zentralen Sorgen in der öffentlichen Migrationsdebatte sei, ob der Anteil von Steuereinnahmen durch Migranten und der Anteil der Steuerausgaben für Einwanderer durch den Wohlfahrtsstaat gleichmäßig sind. Unsere Analyse zeigt ein Positives Bild über den Steuerbeitrag von Migranten aus allen Teilen der Welt.“
Die akademischen Qualifikationen jüngster Migranten insbesondere aus West- und Südeuropa, seien außergewöhnlich hoch und höher als in jedem anderen EU-Land. Großbritannien müsste ca 6,7 Milliarden Pfund in den Bildungssektor investieren um dieses Niveau im Bereich „human capital“ zu erreichen, so Dustmann. Europäische Einwanderer seien nicht nur besser qualifiziert sondern seien auch weniger von Sozialhilfe betroffen, als „eingeborene“ Briten. In der vergangenen Dekade habe sich die Zahl der Migranten, die Sozialhilfe bezogen haben um 43 % verringert.
Die Studie wurde von David Green vom Think Tank Civitas bereits als “hölzern” zerrissen. Indem man sich auf Steuern und Sozialhilfe konzentriere, würde man andere zentrale Faktoren eliminieren.
“Menschen, die auswandern, neigten häufig dazu jünger, besser gebildet und energetischer zu sein. Sie seien gute Angestellte in Großbritannien, aber ein Verlust für ihr Heimatland. Wenn andere europäische Staaten scheitern weil ihre besten Leute nach England gingen, schadet dies letztendlich allen.“, so Green. Er fügt hinzu, dass die Studie die zahlreichen hochqualifizierten Migranten aus Südeuropa ignoriere, die als Baristas oder Kellner arbeiteten.
„Seit 2010 haben wir unser Wohlfahrts-, Gesundheitssystem und Asylrecht reformiert um innerhalb Europas wettbewerbsfähig sein zu können und wir sehen einen fortwährenden Anstieg der arbeitenden Briten. In der Vergangenheit gehörte der höchste Anstieg in Arbeitsverhältnisse den Briten mit Migrationshintergrund.“, kommentiere James Brokenshire, konservativer Minister für Migration, die Studie. Weiterhin kreiere man ein System, welches gerecht sei zu britischen Bürgern und solchen, die welche werden und am täglichen Leben teilhaben wollen. Für diejenigen, die sich nicht an die Regeln hielten, sei dies schwierig, so Brokenshire.
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