Hört sich nach einem Hollywood-Blockbuster an, ist aber real: einem Menschen wurde ein neues Gesicht verpflanzt. Endlich kann er seine Augen wieder schließen.
Ein Feuerwehrmann rennt in ein Haus, weil er dort noch eine Frau vermutet. Während er nach ihr sucht, stürzt das brennende Hausdach über ihn ein und begräbt ihn. Bis seine Kollegen ihn retten, erleidet er schlimme Verbrennungen. Genau das ist 2001 Patrick Hardison passiert.
Damals war er 27 Jahre alt und war Mitglied der freiwilligen Feuerwehr aus Mississippi als er das Schicksal erlebte, das sein Leben verändern sollte. Seitdem hat er 70 Operationen absolviert – ohne nennenswerte Verbesserungen. Ein Bekannter bat Spezialisten der Langone Medical Center an der New York Universität um Hilfe.
Mehr als ein Jahr auf den Richtigen warten
Die endgültige Lösung waren nicht noch mehr Operationen. Die Mediziner schlugen eine Gesichtstransplantation vor. Dafür musste Hardison mehr als ein Jahr warten, bis ein geeigneter Spender gefunden werden konnte. Es war wichtig, dass Alter, Größe, Haut- und Haarfarbe des Spenders passten. Im August wurde er dann gefunden.
Ein 26jähriger BMX-Sportler namens David Rodebaugh, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, wurde als geeigneter Spender gefunden. Seine Mutter willigte ein, dass Hardison das Gesicht seines Sohns als Organspende empfängt. Entsprechend groß war Hardisons Dankbarkeit an die Adresse der Familie seines Spenders.
Endlich wieder die Augen schließen
Bei der Gesichtstransplantation wurde Hardison nicht nur ein Gesicht sondern auch Kopfhaut, Ohren, Gehörgänge und Teile der Knochen von Kinn, Wangen und Nase verpflanzt. Auch seine Augenlider und die entsprechenden Muskeln wurden erneuert. Das war wichtig, da er bis zur Transplantation seine Augen nicht schließen konnte.