Gender: Schweden führen geschlechtsneutrales Fürwort ein

Es wird lang und heiß darüber diskutiert und debattiert wie Menschen, die sich weder als „Sie“ fühlen, noch mit „Er“ betitelt werden möchten, denn nun genannt werden sollten. Vielleicht als „Es“?

Dies scheint auch nicht die optimale Lösung zu sein. Jetzt führen die Schweden offiziell das geschlechtsneutrale Fürwort „hen“ ein. Nicht jeder möchte oder kann genetisch oder anatomisch einem Geschlecht zugeordnet werden. Diese Menschen verstehen sich als Intersexuelle-, Transsexuelle- oder Transgender-Person. Somit sind die Pronomen „er“ und „sie“ nicht zutreffend; das „es“ wird auch ungern angenommen, denn es klingt zu sehr nach einem „Objekt“.

Doch die Schweden scheinen jetzt eine Lösung gefunden zu haben. Nun führen sie  in ihre Sprache offiziell ein geschlechtsneutrales persönliches Fürwort ein. Sie nehmen in ihre Wortliste „Svenska Akademiens ordlista“, das Wort „hen“ auf. Neben „hon“ für „sie“ und „han“ für er.

Laut dem Chefredakteur der „Svenska Akademiens ordlista“, Sven-Göran Malmgren, sei das Wort „hen“ schon lange im allgemeinen Sprachgebrauch der Schweden. Dies sei der Grund gewesen, trotzt vieler Proteste das Pronomen doch auf die Liste zu setzen. Wenn man es nicht gewohnt sei, so „müsse man es auch nicht benutzen“, so Malmgren.
Ob etwas Ähnliches auch in Deutschland eingeführt wird, steht zur Debatte. Denn laut Rudolf Hoberg, Chef der Gesellschaft für deutsche Sprache, müsste ein geschlechtsneutrales Pronomen zu allererst von der Gesellschaft akzeptiert werden, ansonsten sei die Idee eine gute Lösung.

Lann Hornscheidt von der Berliner Humboldt-Universität, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, möchte selbst nicht „Er“ genannt werden und schlägt das zusätzliche Pronomen „x“ vor. Doch vor allem sei es laut Hornscheidt eine „Herausforderung für die Gesellschaft, nicht nur von Zweigeschlechtlichkeit auszugehen“. (forgsight/ tagesschau)

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