Immer mehr Zeitungsverlage erscheinen digital. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Bundesverbandes der Zeitungsverlage. Aber wie sieht die weitere Entwicklung der Branche aus? (Bild: Patrick – Garbsen Germany)
Für die Studie wurden insgesamt 64 Zeitungsverleger und Geschäftsführer online befragt. 48 dieser Teilnehmer sind Verleger bzw. Geschäftsführer einer Zeitung mit einer Print-Auflage von über 100.000. 19 der 64 Teilnehmer hingegen von einer Zeitung mit einer Auflage von unter 100.000. Somit repräsentieren diese insgesamt ¼ der Zeitungslandschaft in Deutschland. Bei den Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Auflage in den Printmedien im vergangenen Jahr um 4,0 Prozent zurückgegangen ist. Für 2015 ist laut der Forschungsgruppe eine negative Entwicklung von 1,7 Prozent zu erwarten. Der Rückgang sollte sich also in diesem Jahr wieder reduzieren. Somit wird eine leichte Stabilisierung des Printmarktes erwartet.
Dennoch liegt die Zukunft der Medien in der digitalen Welt. Dies wird mit den steigenden Auflagen bei den e-Papern bestätigt. So stiegen diese Auflagen innerhalb von zwei Jahren um 55 %. Während es in 2012 eine e-Paper-Auflage von insgesamt 276.000 gab, stieg diese Zahl im Jahr 2014 auf knapp 667.000 Exemplare. Über 100 Verlage haben eine digitale Bezahlversion eingeführt.
Die Digitalisierung soll in drei Dimensionen stattfinden. Neben aktuell erhältlichen digitalen Produkten, wie News über Smartphones, Apps etc. sollen neue Produkte auf den Markt gebracht werden. Die digitale Beteiligung der Verlage soll stark steigen und ausgebaut werden. 2/3 der Befragten Verleger messen diesem Feld eine strategisch hohe Bedeutung bei. So sollen beispielsweise die Redaktionen um dieses Feld erweitert werden.
Auch die Werbeerlöse sollen wieder steigen. Eine große Mehrheit der Verleger erwartet ein Wachstum von mindestens 5 Prozent pro Jahr bei den Werbeerlösen und Verkauf von digitalen Inhalten für die kommenden drei Jahre.
Andererseits ist bei den Verlegern eine Abschweifung von dem Kerngeschäft feststellbar. Die meisten Verlage wollen nun nicht mehr nur ihre Zeitungen irgendwie produzieren und verkaufen, sondern versuchen die Qualität ihrer Mitarbeiter und dadurch ihrer Produkte weiter zu steigern. So wird beispielsweise ein immer größerer Wert auf Weiterbildungsmaßnahmen gelegt. Dazu kommen neue Innovationen in Print: Etwa 50 Prozent der Verlage entwickelt neue zielgruppenspezifische Printprodukte, so beispielsweise regionale Wirtschaftsmagazine. Für das Jahr 2015 haben über 40 Prozent der Befragten Verlage Projekte in dieser Richtung geplant. (forgsight)