3D-Drucker: Airbus leitet neue Ära ein

Airbus setzt zum ersten Mal 3D-Drucker in der Herstellung von Bauteilen ein und leitet eine neue Ära ein. Aber die wirkliche Revolution ist nicht der 3D-Drucker sondern ein Prinzip aus der Natur.  

Europas größter Flugzeugbauer hat begonnen, 3D-Drucker in der Produktion seiner Flugzeugmodelle einzusetzen. Dabei wird nicht das komplette Flugzeug “gedruckt”, sondern zunächst Einzelteile.

Eingesetzt wird die Technologie bei der Fertigung doppelwandiger Benzinrohre aus Titan, die aus einem Guss hergestellt werden. Airbus bereitet sich nach eigenen Angaben darauf vor, 2016 Bauteile aus Edelstahl und 2017 aus Aluminium mithilfe des 3D-Druckers zu fertigen.

Lieferanten bald stark unter Druck

Im Blick haben die Ingenieure des europäischen Megakonzerns auch die Produktion von Flugzeug-Trennwänden, die eine Länge von 2,10 Metern haben. Wie bereits in einem früheren forgsight.com-Beitrag berichtet, war der Einzug des 3D-Druckers in die Fertigungsbetriebe abzusehen. Schließlich bieten sie den Herstellern eine Reihe von Vorteilen.

Der offensichtlichste Vorteil sind die Kosten. Im Falle der doppelwandigen Benzinrohre wird der für Zukunftstechnologien zuständige Manager zitiert, dass die Kosten sich halbieren. Dies dürfte auch daran liegen, dass Transportkosten sowie Kosten für überschüssige Produktionswaren entfallen, da mit dem 3D-Drucker genau die Menge und Variante gedruckt wird, die vor Ort tatsächlich benötigt werden.

Auch Boeing erprobt den Einsatz des 3D-Druckers

Diese Entwicklung birgt allerdings auch einige Risiken. Durch die 3D-Druckertechnologie wird die Zuliefererkette verkürzt. Der Druck auf die Lieferanten dürfte in den kommenden Jahren zunehmen. Denn Airbus steht mit dem Einsatz des 3D-Druckers nicht alleine. Auch sein Wettbewerber Boeing aus den USA erprobt diese Technologie. So kommt er im Design sowie Forschung und Entwicklung breit zum Einsatz.

Bei Airbus allerdings kommt der 3D-Drucker in Verbindung mit “Bionik” zum Einsatz. Damit ist gemeint, dass biologische und physiologische Prinzipien aus der Tier- und Pflanzenwelt mithilfe der Technologie imitiert werden. Der 3D-Drucker ermöglicht es Ingenieuren erstmals Prinzipien der Bionik quasi in Serienreife auf die Entwicklung und Produktion von Bauteilen zu übertragen.