Endlich gibt es einen Preis für die krassesten Verschwörungstheorien im Internet. Aber Vorsicht! Nichts ist, wie es scheint. Hinter diesem Preis könnte auch etwas anderes stecken.
Seitdem es das Internet gibt, sind Verschwörungstheorien hoch im Kurs. Vor allem im Facebook-Parlament kann man seine Gedanken einwerfen, die von anderen geliked und geshared werden können. Wenn es noch keine starke Durchdringung erreicht hat, bastelt man eine eCard, auf der die Verschwörungstheorie mit einem Satz zusammengefasst ist. Schon hat man ein Paar Leute mehr überzeugt.
Schnell das Video anschauen, bevor es gelöscht wird
Kommen Kritiker zu Wort, die deine Theorie anzweifeln, ist das kein Problem: Einfach aus einem Blog oder ein Online-Magazin einen Artikel verlinken. Wichtig: Dabei unbedingt vermeiden, zum geteilten Link kommentierende Sätze hinzu zufügen. Schließlich herrscht bei uns Meinungsfreiheit – und jeder soll sich sein eigenes Bild machen.
Wenn anti-westlich eingestellte Muslime auf Facebook von der jüdischen Weltverschwörung sprechen, aber dafür Facebook als Plattform nutzen, dessen Gründer bekanntermaßen selbst ein Jude, ist genauso amüsant, wie Islamisierungsgegner, die aufrufen, schnell das Video anzuschauen, bevor es von Facebook gelöscht wird.
Bildung, Bildung und Bildung ist in solchen Fällen nicht mehr ausreichend. Im Zeitalter der sozialen Medien müssen noch einige Fähigkeiten hinzukommen und ausgebildet werden.
Diskurs im digitalen Zeitalter erfordert andere Maßnahmen
Dazu gehört ganz wichtig die Medienkompetenz, um sich vor mutwilligen Manipulationen zu schützen. Serdar Ablak hat dazu einige wichtige Tipps zusammengetragen. Er macht deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur einen Text zu lesen und dessen Inhalt zu verstehen. Der digitale Bürger muss auch in der Lage sein, die Quellen zum Text zu recherchieren und einzuordnen.
Der Diskurs im digitalen Zeitalter kann nicht mehr obrigkeitsstaatlich und durch das Bildungssystem kontrolliert werden. Das Internet ist schneller als jede Bürokratie dieser Welt. Dafür ist es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger sich selbst organisieren, Kontrollmechanismen einrichten und soziale Kontrolle ausüben, damit die digitalen Geisterfahrer bloß gestellt werden können.
Der Goldene Aluhut ist eine Initiative der Bundesregierung… Könnte doch sein, oder!?
Aber nur wie!? Giulia Silberberger macht es vor. Sie hat einen Preis für die besten Verschwörungstheorien ausgerufen. Xavier Naidoo, Ken Jebsen, Eva Hermann, der Kopp Verlag oder das compact-Magazin werden für ihre Verschwörungstheorien nominiert, die durch die digitalen Bürgerinnen und Bürger gewählt werden können.
Wer wissen möchte, wer dieses Jahr nominiert ist, kann es hier tun.
Aber Vorsicht! Woher will man wissen, dass hinter dieser Initiative von der Frau, deren Namen man schwer aussprechen kann, nicht die Bundesregierung steckt, die bekanntermaßen von den USA gesteuert wird, der wiederum von Aliens unterwandert wurde. Mit einem Klick verrät man vielleicht die eigene Identität, die auf eine schwarze List kommt, die wiederum von Männern in Schwarz verwaltet wird. Solange man nicht das Gegenteil beweisen kann, kann man es auch glauben…
Witzig.
Aber Projekte, in denen mein Geld für staatliche Medienprojekte ausgegeben wird, lehne ich ab.