Aufgrund ihrer augenscheinlichen Andersartigkeit erleben Transgender Ausgrenzung und Missbrauch. Der erfolgreiche Blog “Mashable” hat eine Kampagne gestartet, um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen.
“Katherine, eine hübsche 19jährige aus Brooklyn ist Vieles: eine Bangladeschi, Amerikanerin, begeisterte Gamerin, Muslima, zukünftige Programmiererin. Aber eins ist sie nicht: ein Mensch. Zumindest ist das, was ihre Familie ihr gesagt hat, als sie sie zurückgewiesen hat.”
Mit diesen Worten beginnt Mashable, eine der ersten und erfolgreichsten Blogs in den USA, ihre Kampagne zur Unterstützung von Transgender Teens. In elf Portraits präsentiert der Blog die Geschichte, die Wünsche und auch die vielen Hürden, die das Leben dieser Teenager begleitet haben. Es sind nicht nur diese Einzelschicksale, die eine solche Kampagne erfordern.
40% der 1,6 Millionen Obdachlosen sind Transgender
Die Statistiken über die Lebenssituation von Transgender in den USA sind erschütternd. 50% der Transgender Teens haben vor ihrem 20. Lebensjahr einen Selbstmordversuch unternommen. 75% der Transgender geben an, dass sie Opfer körperlichen, emotionalen und sexuellen Missbrauchs wurden. Von den über 1,6 Millionen Obdachlosen im Land werden 40% Transgender vermutet.
Aufgrund ihrer augenscheinlichen Andersartigkeit werden sie sehr schnell mit Einwänden aus der Familie, dem Freundeskreis oder nahen sozialen Umfeld konfrontiert. Ihre eigene geschlechtliche Einordnung wird als eine “Phase im Leben” beschwichtigt oder sie erfahren gleich Ablehnung, die zur Gewalt, Flucht oder Ausschluss aus der Familie.
Steht die zweigeschlechtliche Gesellschaft vor einem Umbruch?
Mit der Kampagne möchte Mashable dieser Gruppe eine Plattform bieten, auf der sie sich und ihre Wünsche für die Zukunft der Welt mitteilen können. Im Trailer zur Kampagne erzählen die elf Transgender Teens ihren zehn Jahre älteren Ichs, was sie sich für sie in der Zukunft wünschen.
Als Transgender werden meist Menschen verstanden, die sich entweder mit der ihr zugewiesenen Geschlechterrollen oder mit dem biologischen Geschlecht nicht oder wenig identifizieren können. Sie entziehen sich damit der üblichen Geschlechterrollen. Dabei ist dies keineswegs ungewöhnlich.
In Indien beispielsweise wurden Transsexuelle vor einigen Monaten rechtlich als drittes Geschlecht anerkannt. Auf diese Weise hat diese Gruppe nun Zugang zu Jobs, Sozialhilfe oder Gesundheitsversorgung, die bis dahin in Armut gelebt hat. In Schweden wurde für Menschen ein geschlechtsneutrales Fürwort in die Sprache eingeführt, die sich weder als Mann noch als Frau empfinden.