Dass der Papierverbrauch im Zuge der Technologisierung der Arbeitswelt immer mehr reduziert wird, ist hinlänglich bekannt. Ein niederländisches Unternehmen verzichtet nun gänzlich auf die Benutzung von Papier… Auch Toilettenpapier. (Foto: rtr)
-von forgsight
Wenn Sie nun der Ekel gepackt hat, können sie ganz beruhigt sein, denn beim IT-Unternehmen Decos im niederländischen Noordwijk geht es ganz hygienisch zu. Nach der Notdurft reinigt man sich nach japanischem Vorbild mit Wasser. Das Unternehmen kommt bis auf seltene Briefe vom Finanzamt und allerhöchstens, wenn Mitarbeiter Taschentücher benutzen, vollkommen ohne Papier aus.
Die Umstellung war als IT-Unternehmen natürlich einfacher, als in einer Verwaltung. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass heutzutage ein Unternehmen gänzlich ohne Papier auskommen kann. Dementsprechend mutet die Firmenzentrale mehr wie ein Möbelhaus an, denn wie eine Ansammlung von Büroräumen. Getoppt wird dies nur vom futuristischen Äußeren, welches den Eindruck erweckt, dass ein Raumschiff im holländischen Flachland gelandet ist.
Gearbeitet wird ohnehin an Computern und Notebooks. Notizen in Meetings macht man sich auf dem Laptop statt auf dem Papierblock. Wenn man den Kollegen etwas zukommen lassen will, macht man das per Mail oder Smartphone. Dadurch sieht man bei Decos auch kaum noch Stifte, weil man mittlerweile auch digital unterschreiben kann.
Geschäftsführer Paul Veger will damit ein Zeichen setzen: „Wir wollten zeigen, dass man heutzutage alles digital verwalten kann“. Selbst sonst so konservative Finanzbeamte hat er damit erreichen können. Der Verkehr zwischen Firma und Steuerbehörden erfolgt weitestgehend digital. Dadurch spare das Unternehmen einerseits Geld, da die Anschaffung von Druckern, Papier und sonstigen Schreibwaren überflüssig geworden ist. Andererseits spare es Zeit, indem man nicht mehr erst Ordnung schaffen und sortieren müsse. Diese könne nun wesentlich effizienter genutzt werden. Außerdem schone es die Umwelt, da man pro Arbeiter einen viertel Baum spare. Über die Jahre sei dies bei 65 Mitarbeitern “fast ein halber Wald”.
Das einzige Risiko sei ein möglicher Datenverlust, auch wenn diesem durch Clouds und Sicherheitskopien vorgebeugt werden könne. Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nie, so Veger. Als nächstes möchte er seine Firma von der Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas lösen. (SPON/ forgsight)
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