Streichen, Zupfen oder Blasen gehören in der Welt der Musikinstrumente bald der Vergangenheit an. Nach 300 Jahren Stillstand erleben die Musikinstrumente längst überfällige Innovationen. Die Zukunft der Musik wird ganz anders aussehen.
Seit 300 Jahren gibt es das Sinfonieorchester. In halbrunder Aufstellung spielen knapp 100 Musiker im Takt des Dirigenten ihre klassischen Musikinstrumente. Sie blasen, streichen, drücken, schlagen und zupfen. Die Gesamtheit daraus ergibt die schönsten Harmonien, Melodien und Rhythmen, die die Menschen je gehört haben.
Vielleicht ist genau das der Grund, dass die klassischen Musikinstrumente sich in den vergangen 300 Jahren wenig verändert haben. Vielmehr wurden sie stetig perfektioniert. Der Instrumentenbauer ist ein traditionsreicher, seltener und vor allem ein hochspezialisierter Beruf, der auch an Modifikationen arbeitet, um sie zu verbessern.
Form und Funktion der Instrumente seit 300 Jahren unverändert
Mit E-Gitarre, E-Piano oder E-Geige hat die Elektrizität Einzug in die Großfamilie der Instrumente gehalten. Viel hat sich aber nicht geändert. Die Musiker müssen trotzdem blasen, streichen, drücken, schlagen und zupfen. Form und Funktion der Instrumente hat sich nicht verändert. So gesehen könnte man behaupten, dass Musikinstrumente innovationsresistent sind.
Technologien, Zeitgeist, Moden und Lebensstile haben kaum großen Einfluss auf die Welt der Musikinstrumente gehabt. Aber das verändert sich nun allmählich. Es gibt dabei zwei wesentliche Trends, die in den kommenden Jahren die Großfamilie der Musikinstrumente vergrößern werden oder manche Instrumente sogar ganz ersetzen könnten. Zahlreiche Pioniere sind dabei auf der Suche nach dem nächsten Musikinstrument, das neue Maßstäbe setzt.
Owow – was!?
Vor allem das Aufkommen der Informationstechnologien hat für zahlreiche Innovationsschübe gesorgt. Weltweit suchen zahlreiche Pioniere nach neuen Wegen, um Musik anders erlebbar zu machen. Statt zu streichen, schwingt man mit der Hand in der Luft. Statt zu zupfen, drückt und schiebt man auf einer viskosen Taste. Statt zu blasen, klappert man mit Knöpfen. Statt zu drücken, wischt man auf einem Touchscreen.
Sie heißen Reactable, Laserharfe, Seaboard, Tenori-On, The Owow oder Alphasphere. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass das Musikinstrument in der Zukunft hinsichtlich seiner Form, Handhabung und Funktionalität vollkommen anders aussehen wird.
Der zweite Trend ist die Auflösung der Grenze zwischen Produzenten und Konsumenten von Musik. Die IT-Industrie hat Soft- und Hardware derart günstig gemacht, dass jedermann seine eigenen Instrumente entwickeln und programmieren kann. Plattformen wie Facebook und Youtube bieten zudem die Bühne, um die eigenen Talente zu präsentieren.
Laserharfe
Pamela Z
Tenori – On
Seaboard
Reactable