Aktuell gibt es so viel Studenten wie nie zuvor. Trotzdem kritisiert OECD die niedrige Zahl an Akademikern in Deutschland. Denn im internationalen Vergleich schneiden andere Industrieländer besser ab. Dort schließen mehr Studenten auch ein Studium ab.
-von forgsight
Wenn man sich ein Überblick über die Hochschullandschaft beschaffen möchte, so könnte man meinen, Deutschland hätte genug bis zu viele Studenten und Akademiker. Denn vieles deutet auch darauf hin: Jeder zweite Abiturient nimmt ein Studium auf, die Hörsäle werden immer voller, mehr zulassungsbeschränkte Fächer und die NCs liegen jedes Jahr höher. Viele Herausforderungen, die die Universitäten in den letzten Jahren bewältigen müssen.
Doch eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bemängelt die Akademisierungsrate in Deutschland, die mit 27 Prozent weit zurückliegt. Im Gegensatz zu Deutschland liege die Rate im internationalen Vergleich bei den 25- bis 34-Jährigen bei 40 Prozent.
In Industrieländern stieg der Anteil junger Menschen mit Hochschulanschluss zwischen den Jahren 2000 und 2013 um 14 Prozent. Auch Länder wie Luxemburg, Polen oder Korea konnten ihren Akademiker Anteil in den letzten 15 Jahren verbessern, wie zum Beispiel von 15 Prozent auf 40 Prozent in Polen. In derselben Zeit jedoch konnte man in Deutschland einen Anstieg von lediglich 2 Prozent erkennen.
OECD ermahnte Deutschland bereits einmal. Sie verliere den Anschluss beim Anteil der Hochqualifizierten.
Das Studium biete trotz allem immer noch eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, auch wenn die Absolventenzahlen ansteigen. In OECD-Ländern liege die Akademikerarbeitslosigkeit im Durchschnitt bei 5,3 Prozent. (forgsight/ spiegel)