Zwischen 2010 und 2012 hatte Real Madrid keinerlei Chancen gegenüber dem FC Barcelona. Danach hat Barcelona einen Trainer beerdigt und schwierige Phasen durchgemacht. Heute stehen wir vermeintlich an einem Punkt, an dem das sogenannte El Classico 2010 bereits schonmal war. Meine Prognose: Real hat dieses Jahr keine Chance gegen Barca! (Foto: Mário Malhão)
Das weltweit begehrteste Match im Fußball ist das sogenannte El Classico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid FC. Für dieses Spiel sind schon Leute vom einen Ende der Welt in das andere geflogen, auch tragische Schicksale haben sich auf diesem Weg ereignet. Bei dem Absturz des Germanwings Flugzeugs im April waren tatsächlich Passagiere drin, die sich einen großen Wunsch erfüllt hatten und ein El Classico im Camp Nou Stadion des FC Barcelona live angeschaut hatten.
Transfers, Unsummen und Financial Fairplay
Für dieses Match rüsten sich beide Vereine schon seit Jahrzehnten auf und verfolgen eine Transferpolitik, die genau darauf abzielt, die mächtigere Mannschaft im Duell um die Meisterschaft zu sein. Es gibt auch Fans, die sagen: „Hauptsache wir gewinnen im Classico, diese Ehre ist wichtiger als die Meisterschaft!“
So sieht man besonders in den letzten 10 Jahren einen drastischen Anstieg an Ablöseforderungen für Starspieler und eine wachsende Bereitschaft diese Summen auch tatsächlich zu bezahlen. Ebenfalls sind die Zahlen der Financial Fairplay Affären gestiegen. Transfer-Tricksereien, Korruption und versteckte Zahlungen fallen auf. Dennoch bleiben die meisten Vereine davon ungestraft. Ganz berühmt ist der Fall vom Brasilianer Neymar. Die geballte Hoffnung der Selecao, Neymar Junior, ohne dessen Dienste Brasilien im Halbfinalspiel vor den eigenen Zuschauern ganze 7 Tore von der DFB Elf kassieren musste, kam unter merkwürdigen Umständen nach Spanien. In diesem Fall sagen die lautesten Gerüchte Neymar´s Ablöse an den Klub FC Santos in Höhe von 50 Millionen Euro war noch lange nicht alles. Auch der Vater des Neymar habe eine ähnliche Summe einkassiert und der Transfer von Neymar sei für 100 Millionen Euro geschehen. Nach diesem Transfer bekam Barcelona eine Transfersperre, dennoch kamen weitere Stars nach Katalonien. Allen voran ein weiterer Superstar Luis Suarez (ehemaliger Liverpool FC Stürmer, Uruguay Nationalspieler).
Real Madrid und die falschen Entscheidungen
Real Madrid hat zwar keine Probleme mit dem Financial Fairplay, dafür aber immer die teuersten Transfers. Schon allein aus Prestigefragen. Während Cristiano Ronaldo für 94 Millionen Euro nach Madrid kam, hat der Transfer des Waliser Gareth Bale diesen Wert noch Mal übertrumpft. Dafür musste das deutsche Fußballgenie Mesut Özil Platz freimachen. Unter ehemaligem Trainer Real Madrid´s, dem Italiener Carlo Ancelotti, hatte der Deutsche keine Garantie mehr auf einen Stammplatz. Der Wechsel nach Arsenal London folgte beinah zeitgleich mit der Verkündung des Transfers von Bale. Dieser Transfer hat sich für Real Madrid aber bislang nicht so zufriedenstellend ausgewirkt. Während Barcelona mit seinem neuen Sturm alle Wettbewerbe der vergangenen Saison gewann, musste Real Madrid nur zusehen. Die Classico´s waren mit Mesut Özil auch ausgeglichener. Es liegt nicht lediglich an Özil, das sicherlich nicht. Denn auch er wurde bei den entscheidenden Classico´s häufig vorzeitig ausgewechselt. Auch weitere Transfers haben Real grundsätzlich verändert. Der Abgang vom Argentinier Angel Di Maria war auch ein Schuss in den Ofen.
Barcelona und die richtigen Entscheidungen
Barcelona hingegen hat bewiesen, das die Transfers die Mannschaft allmählich wieder zu einem Punkt gebracht haben, an dem man vor 4-5 Jahren schonmal war. In den Jahren 2010-2012; Die große Überlegenheit des FC Barcelona überragte bis ins Stadion Santiago Bernabeu. Real Madrid unterlag in einem Classico sogar Mal mit 5-0. Erst nach zwei Jahren normalisierten sich die Verhältnisse ein wenig. In den vergangenen Jahren, in denen Barcelona einen Trainer beerdigen musste, konnte Real Madrid sich von den Niederlagen erholen. Trainer Tito Vilanova starb an Krebs und dieser Trauerfall beeinträchtigte die Leistungen des FC Barcelona gewaltig.
Prognose für die neue Saison
Die Transferphase ist gerade erst eingeläutet. Man weiß nicht so ganz welche Spieler kommen und gehen. Aber fürs erste erscheint es mir so, das der FC Barcelona mit seinem Trio im Angriff und dem exakten Ersatz für den alten Kapitän im Mittelfeld, Xavi Hernandez, durch den Kroaten Ivan Rakitic vom FC Sevilla (Durfte nach gravierender Fehleinschätzung durch Felix Magath den FC Schalke für schlappe 2 Millionen verlassen) macht für mich eines klar. Mit einem Gareth Bale, der unter dem Druck der Unsummen, die für ihn an Tottenham Hotspur überwiesen wurden, lasten wie ein lähmender Fluch auf ihm. Auch der Spott um seine Leistungen lassen ihn sicher nicht kalt. Der viel umjubelte WM Star Kolumbiens James Rodriguez, der auch nicht die Form beweisen konnte, die ihn in der WM zum Spieler des Turniers machte, müsste mehrere Stufen drauf packen. Man muss auch abwarten, welchen verändernden Einfluss der neue Trainer Rafa Benitez auf die Madrider ausüben kann. Ansonsten stehen die Sieger der kommenden Classicos für mich bereits heute fest. Traurig wird es für die Fans des Real Madrid. Mit Luis Suarez haben die Katalanen auch im kommenden Jahr einfach mehr Biss.