Digitale Entschleunigung: Offtime und Mental Balance-Apps

Smartphones dominieren das Leben ihrer Besitzer. Manche sind sogar süchtig danach. Diese zwei Apps helfen, sich zu entschleunigen.

Haben 2012 etwa 24% der Deutschen ein Smartphone besessen, hat sich dieser Anteil in zwei Jahren auf 58% mehr als verdoppelt. Für 2015 gehen einige Marktbeobachter sogar davon aus, dass es von nahezu zwei Drittel der Bevölkerung benutzt wird.

Das smarte Endgerät hat das private wie berufliche Leben der Menschen auf ein anderes Niveau getragen. Man ist für den Chef und Kollegen allzeit erreichbar wie für Familienmitglieder und Freunde. Neben den Anruf- und Signaltönen für Anrufe und SMS prasseln auf den Smartphone-Besitzer Pushnotifications von Facebook, Whatsapp, Instagram, LinkedIn, Xing, Tinder und und und…

Rrrring, Damdamadam, Durrruruu, Plopp…

Hinzu kommen Eilmeldungen von News-Apps, die in Echtzeit über aktuelle Geschehnisse auf der Welt informieren wollen. Seine E-Mails noch abzurufen, wirkt da noch sehr zivilisiert und zurückhaltend. Eine zuverlässige Erkenntnis, wie viel Zeit die Deutschen mit ihren Smartphones verbringen, gibt es nicht.

In der Zeitverwendungserhebung des Bundesamts für Statistik wird angegeben, dass Computer- und Smartphone-Besitzer eine Stunde und sieben Minuten für die “Gewinnung von Informationen” aufwenden. Hier ist jedoch die Pflege von sozialen Kontakten nicht berücksichtig. Zu einer ganz anderen Erkenntnis gelangen die Macher der App “Menthal Balance”.

Menthal Balance ist das Ergebnis einer internationalen und interdisziplinären Forschergruppe. Einerseits untersuchen sie das Smartphone-Nutzung, andererseits möchten sie mit dem App den Endgeräte-Besitzern helfen, Suchtgefahren vorzubeugen oder mit der Sucht besser umzugehen. Denn die Forscher sind nicht zu schmeichelhaften Ergebnissen gelangt.

Alle 12 Minuten auf das Handy schauen

Die Analyse der Smartphone-Nutzung bei 50 Probanden hat ergeben, dass ein Viertel ihr Smartphone mehr als zwei Stunden, und einige sogar doppelt so viel nutzen. Sie aktivieren dabei durchschnittlich 80 Mal ihr Smartphone. Tagsüber haben sie das alle 12 Minuten getan. Vor allem soziale Netzwerke haben das Zeitbudget der Probanden belastet.

Die App “Offtime” rückt dasselbe Problem in den Mittelpunkt, geht aber einen anderen Lösungsweg als Menthal Balance. Wer die App herunterlädt, kann Funktionen des Geräts wie Anrufe, Mails und App-Funktionen blockieren, so dass man sich auf die Arbeit oder auf die Freizeit konzentrieren kann.  

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