Laut der Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft kommt auf das deutsche Bildungssystem eine ganz große Herausforderung zu: Flüchtlinge. Die einzelnen Bundesländer aber müssen darüber hinaus ganz eigene Herausforderungen bewältigen. In Thüringen ist beispielsweise das Lehrpersonal viel zu alt.
Im Vergleich zum Vorjahr erreichten die deutschen Bundesländer keine Fortschritte in der Weiterentwicklung ihres Bildungssystems. Zu diesem Schluss kommt der vom Institut der Deutschen Wirtschaft herausgegebene Bildungsmonitor 2016, der die Schulsituation anhand von 93 Indikatoren untersucht. Betrachtet werden dabei unter anderem die Verfügbarkeit von Ganztagsschulen, die Betreuungsrelation Lehrer-Schüler oder die Zahl der Schulabbrecher.
Auch bei den Top-5 weiterhin Herausforderungen
Die fünf am besten aufgestellten Länder sind laut Bildungsmonitor Sachsen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg. Aber auch hier sehen die Forscher weiterhin erhebliche Herausforderungen: in Sachsen zum Beispiel überdurchschnittlich viele ausländische Schulabbrecher, in Thüringen sehr viel ältere Lehrer.
Bayern und Baden-Württemberg haben Nachholbedarf bei Ganztagsplätzen, und zu viele Hamburger Schüler erreichen nicht die Mindestanforderungen bei Lesen und Mathematik. Ein neues Thema in der Studie ist die Bildungsintegration von Flüchtlingen, so dass sie einen breiten Fokus auf diese Gruppe gesetzt hat. Hier besteht quer durch alle Bundesländer Nachholbedarf.
Gegenüber dem Bildungsmonitor aus dem Jahr 2013, in dem die aktuellen Indikatoren erstmals verwendet wurden, gibt es im deutschen Bildungssystem auf einigen Gebieten große Forschritte. Dies betrifft die Förderinfrastruktur, die Betreuungsbedingungen und das Themenfeld Hochschule/MINT-Fächer. Auf dem Themenfeld „Integration“ hingegen gibt es den größten Rückschritt.
Die Langfassung der Studie kann hier heruntergeladen werden. (PDF)