Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung untersuchen den Zusammenhang von Personalmanagement und der Arbeitsqualität. (Foto: rtr)
-von forgsight
Fachkräftemangel in Deutschland ist ein Trend, der in der Öffentlichkeit und Politik immer mehr Raum einnimmt. Daher ist es für die Unternehmen notwendig, dem entgegenzuwirken, indem sie ihre Mitarbeiter langfristig halten und zusätzlich neue Fachkräfte rekrutieren. In Zusammenhang mit dieser Debatte veröffentlichten das BMAS und das IAB die ersten Ergebnisse ihrer noch bis 2015 laufenden Studie: „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg – Längsschnittstudien in deutschen Betrieben“. Mit der Studie sollen erstmals die Instrumente des Personalmanagements und ihre Wirkung auf die Arbeitsqualität der Beschäftigten untersucht werden. Befragt wurden 1219 Betriebe und 7508 Mitarbeiter. Schwerpunkte der Studie sind Personalplanung, -entwicklung, –rekrutierung und Leistungsmanagement. Da bei dieser Untersuchungen Betriebe und ihre Beschäftigten mehrmals im Abstand von zwei Jahren befragt werden, bietet er einen bisher einzigartigen Datensatz über die langfristigen Auswirkungen von Instrumenten des Personalmanagements.
In den Ergebnissen der ersten Befragungswelle zeigt sich, dass die Mehrheit der befragten Betriebe neben der Überalterung, hohen Fehlzeiten und Lohnkosten einen Fachkräfteengpass befürchten. Um einem drohenden Fachkräfteengpass entgegenzuwirken wäre daher eine vorausschauende Personalplanung erforderlich. Jedoch nimmt nur jeder fünfte der befragten Betriebe eine längerfristige Personalplanung in Augenschein. Um mehr Mitarbeiter zu rekrutieren, nutzen 27 % der Betriebe Social Networks. Strukturierte Mitarbeitergespräche sind ein Instrument, um die Mitarbeiter noch stärker an das Unternehmen zu binden, ein Gefühl der Zufriedenheit herzustellen und das Engagement der Mitarbeiter zu fördern. Durchschnittlich nutzen 71 % der befragten Unternehmen Mitarbeitergespräche, unabhängig von ihrer Betriebsgröße.
Ein weiterer Untersuchungsaspekt der Studie war, ob Unternehmen den Anteil der Frauen in ihren Führungspositionen erhöhen möchten. Über 40 % der größeren Betriebe stimmte dem zu, während mittlere bis kleinere Betriebe angaben bereits einen höheren Frauenanteil in Führungspositionen zu verzeichnen. Die Maßnahmen, mit denen die Betriebe mehrheitlich gedenken dieses Ziel erreichen zu können sind flexible Arbeitszeiten und Teilzeitangebote.