Fast jeder Mensch weiß, was er am 11.September 2001 gemacht hat und wie er dieses schreckliche Ereignis miterlebt hat. Der 11.September hat eine ganze Generation geprägt, behaupten Forscher… (Foto: )
-von forgsight
Auch dreizehn Jahre nach den Terroranschlägen weiß noch fast jeder Bundesbürger, wo er am 11. September 2001 war. Soziologen der Universität Duisburg-Essen haben nun herausgefunden, dass das Ereignis das Lebensgefühl einer ganzen Generation mitgeprägt hat. “Individuen setzen sich in einen persönlichen Bezug zu diesem weltpolitischen Ereignis”, sagt Daniela Schiek im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Sie führte die Studie zur “Generation 9/11” gemeinsam mit Carsten Ullrich durch.
Einen Unterschied zwischen der Aufarbeitung in Deutschland und den USA konnten die Forscher hinsichtlich der religiösen Komponente feststellen. “Die Befragten in den USA nehmen den 11. September stärker als religiösen Konflikt wahr”, sagt Schiek. Beide Länder befassten sich verstärkt mit dem Thema Integration, in den USA gebe es jedoch seither mehr Studierende der Islamwissenschaften, die die Ereignisse verstehen wollten.
Die Folgen für den Einzelnen zeigten sich etwa in Panikattacken und diffusen Ängsten, so die Wissenschaftler. Dabei hätten allerdings jüngere Menschen – die Geburtsjahrgänge 1971 bis 1981 – keine Angst vor einem direkten Angriff durch Terroristen.
Das Gefühl der Betroffenheit hänge sowohl in Deutschland als auch in den USA nicht davon ab, ob jemand am 11. September persönlich in New York oder Washington war. Vielmehr, so die Forscher, unterschieden sich die Erfahrungen vor allem nach der gesellschaftlichen Schicht. So hätten etwa Mitglieder der schwarzen Minderheit den USA die Ereignisse hochemotional erlebt, betonten aber auch, dass sich in der Folge für sie persönlich nichts verändert habe. Neue Sicherheitsmaßnahmen beträfen sie beispielsweise nicht, in ihren Bezirken fühlten sie sich nicht sicherer als früher. (kna/dtj/forgsight)