Eine wachsenden Zahl archäologischer und paläoökologischer Datensätze zu menschlichen Arten belegen einzigartige Lebensräume und Anpassungen. Die Frage, was unsere Spezies ökologisch einzigartig macht, verdrängt die Suche nach frühesten materiellen Spuren von Kunst, Sprache oder technischer Komplexität – so zumindest handhaben es Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte und der Universität Michigan in ihrer Studie.
Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der Gattung Homo hatte sich Homo Sapiens auch in höher gelegene Gebiete ausgebreitet. Genauso besiedelte er arktischen und tropische Regionen, durchquerte Wüsten und Gebirge. Sie sind Beweise für außergewöhnliche Fähigkeiten unserer Urahnen, nach denen Forscher unentwegt suchen.
Diese sollen die These vom “generalistischen Spezialisten” begründen, zu der Erstautor Patrick Roberts vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte erklärt: „Es gibt eine traditionelle ökologische Zweiteilung zwischen ‚Generalisten‘, die eine Vielzahl von verschiedenen Ressourcen nutzen […] und ‚Spezialisten‘, die eine spezifischere Ernährung und geringere Toleranz gegenüber wechselnden Umweltbedingungen haben. Homo sapiens als eigentlich generalistische Art umfasst jedoch auch spezialisierte Populationen, wie die Bewohner von Bergregenwäldern oder paläoarktische Mammutjäger.“
„Das Teilen von Nahrungsmitteln, der Austausch über weite Distanzen hinweg und rituelle Beziehungen haben vermutlich den Gruppen ermöglicht, sich ‚reflexiv‘ an lokale Klima- und Umweltschwankungen anzupassen und andere menschliche Arten zu ersetzen.“, so Ko-Autor Brian Stewart. Letztlich soll die Ansammlung, Verwendung und Weitergabe eines umfangreichen kulturellen Erfahrungsschatzes in materieller oder ideeller Form entscheidend für den Erfolg unserer Spezies gewesen sein.
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Anders gesagt haben unsere Vorfahren schlicht miteinander kooperiert, durch die Möglichkeit der Zusammenarbeit spezifische Aufgaben an dafür geeignete Personen verteilt und damit in den spezifischen Aufgabenfeldern bessere Ergebnisse erzielt. Die generalistische Grundlage brachte die Möglichkeit die Ergebnisse zu teilen und die Gruppe damit voran. Das Richtige Maß an Grundlagen- und Spezialwissen, mitsamt eines effizienten Ressourceneinsatzes verspricht Erfolg.
Diese Erkenntnis gibt vielleicht Aufschluss über die Frage, was Unternehmen benötigen: Spezialisten oder Generalisten? Die Digitalisierung, Technisierung oder Globalisierung hat zur Ausdifferenzierung von Tätigkeiten geführt, die Spezialisten voraussetzen. Die Erfolgsgeschichte unserer Vorfahren weist zudem darauf hin, dass es Sinn macht, wenn Unternehmen ebenso Generalisten fördern und einsetzen. (mpg/forgsight)
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