Die Bundesregierung legt mit Foresight, einem Perspektiv-Projekt Weichen für die Zukunft. Foresight gilt als Frühwarnsystem und Ideenpool für neue Projekte und Forschungskonzepte. Doch dafür ist es nötig die Wissenschaft, Gesellschaft und die Wirtschaft zu mobilisieren. (Foto: bmbf)
-von forgsight
„Um in unserer schnelllebigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu fällen, müssen wir uns mit zukünftigen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft frühzeitig auseinandersetzen.“ Prof. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung
Wie sieht die Zukunft unserer Gesellschaft aus? Wie leben die Menschen von morgen? Welche Maßnahmen könnten ergriffen und erforscht werden, um diese im Vorfeld zur Entwicklung des Landes einzubetten? Wie können Handlungsmöglichkeiten aufgedeckt werden, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich Foresight. Foresight (engl. Vorausschauung) soll Lösungen und Konzepte für das Leben in der Zukunft beitragen und Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat den Foresight-Prozess ins Leben gerufen. Die Wissenschaftler des VDI Technoligiezentrums des Fraunhofer-Instituts haben dies zwei Jahre lang erforscht und sowohl Chancen, als auch Risiken mancher Entwicklungen herausgearbeitet. Außerdem gelang es ihnen 60 gesellschaftliche Trends zu benennen, aus denen sich sieben Herausforderungen und elf korrespondierende Forschungsfelder für das Jahr 2030 für Deutschland ergeben: 1. Bürgerinnen und Bürger als Akteure im Forschungs- und Innovationssystem, 2. Lernen und Arbeiten in einer smarten Welt, 3. Neue Treiber und Akteure im globalen Innovationswettbewerb, 4. Neue Governance globaler Herausforderungen – vom Globallabor Stadt zu neuen Formen der multilateralen Zusammenarbeit, 5. Neue Dimensionen des Wachstums und die Balance zwischen Nachhaltigkeit, Wohlstand und Lebensqualität, 6. Neue Herausforderungen zwischen Transparenz, Post-Privacy und Schutz der Privatsphäre, 7. Plurale Gesellschaft auf der Suche nach Zugehörigkeit und Distinktion.
Theoretisch beruht Foresight darauf, dass Innovationen aus zwei Gründen entstehen: technoligische Möglichkeiten (“Technology Push”) und gesellschaftliche Nachfrage (“Demand Pull”). Der Foresight-Prozess begann 2007 und die ersten Ergebnisse wurden in die neue Hightech-Strategie der Bundesregierung aufgenommen. In den letzten zwei Jahren der Innovationsforschung fokussierte man sich auf den technologischen Ansatz, wohingegen nun gesellschaftliche Trends und Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Der zweite Zyklus endet Ende dieses Jahres. Weitere Zyklen sollen folgen.
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