Das deutsche Großunternehmen darf in Kalifornien eine elektrische Autobahn für LKW testen. Die Konzeption erinnert ein wenig an die guten Straßenbahnen mit Oberleitungen, sollen allerdings den Gütertransport ökologischer und effektiver machen. (Foto:rtr)
-von forgsight
Im kalifornischen Carson, nahe Los Angeles, soll Siemens erstmals eine elektrische Teststrecke nutzen dürfen, auf der LKW mit Oberleitungen getestet werden. Die Erlaubnis dafür erteilte die kalifornische Umweltbehörde für Luftreinhaltungspolitik. Auf der Interstate I-710 sollen diese dann im Jahr 2015 fahren dürfen. Danach soll entschieden werden, wie marktfähig das ganze sein soll.
Durch die Stromversorgung per Oberleitung sollen die Lastkraftwagen komplett emissionsfrei fahren können. Dabei sollen Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h erreicht werden und selbst überholen anderer Verkehsteilnehmer sei problemlos möglich. Wie Hybridautos können sie jedoch auf Straßen ohne Oberleitung umschalten, so dass der Wagen dann über Benzin, Diesel oder Batterien weiter fährt. Das An- und Abkoppeln an die elektrische Oberleitung erfolgt automatisch.
Effektiv kann dies auf kurzen, dafür jedoch intensiv befahrenen Strecken sein, etwa in Häfen, Fabrikanlagen oder Güterumschlagplätzen. Die Teststrecke zwischen LA und Long Beach ist dafür ideal, da sie mit derzeit täglich 35.000 LKW Fahrten ins Anforderungsprofil passe, so ein Siemens-Sprecher.
Der Konzern erhofft sich dadurch weiter auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Das Klima der vielbefahrenen Region leidet zusätzlich unter den großen Häfen, die viel Smog erzeugen. Mit einem Erfolg der eHighways könnte ein “Zero Emission Corridor”, mit einem Umkreis von 30 Kilometern entstehen. (Spiegel-online/ forgsight)