So könnte unsere Gesellschaft im Jahr 2030 aussehen

Fliegende Autos, durch Solarenergie gesteuerte Flugzeuge, Roboter, die unsere Leben bestimmen. Jeder malt sich die Zukunft anders vor und alle besitzen verschiedene Vorstellungen von dem, wie die Zukunft unserer Welt sein könnte. Basierende auf die Prognosen des Corporate Vize Präsident bei Intel, Justin Rattner hat das Schweizer Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) jetzt dazu vier Zukunftsszenarien entworfen.

-von forgsight

Laut dem Corporate Vize Präsident bei Intel, Justin Rattner hängt die Entwicklung der Forschung und Technik von Menschen ab, welche nur von ihrer „Vorstellungskraft beschränkt“ sind. „Wenn das technisch Mögliche die Anpassungsfähigkeit der Menschen übersteigt, hängt der technische Fortschritt immer mehr vom Menschen ab“, so Rattner. Somit kann die Technisierung sich so weit entwickeln, dass die Zukunftsphantasien Wirklichkeit werden. Oder aber die „Übertechnisierung“ führt zur Abwendung von der Technik. Das Schweizer Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) hat vier mögliche Zukunftsszenarien für das Jahr 2030 entworfen.

1. Szenario: Corporate States: Google und Apple

2030 entwickeln sich Corporate States, zu dem Menschen zugehören werden. Es entsteht eine Zugehörigkeit zu Corporate States. Es gibt zwei neue Staaten. Auf der einen Seite Apple; auf der anderen Seite Google. Geräte und Technologie werden „den Menschen“ besser „verstehen können“, so Karin Frick, einer der Geschäftsleiterinnen des GDIs, die auch an der Studie mitgewirkt hat. Wenn dieses eintreten sollte, könnten die Bürger des Google-Staates, durch die Datensammlung einen hervorragenden Service genießen. Die Technik, das Auto, der Kühlschrank oder die Heizung agieren von allein und erledigen Aufgaben, bevor die Bürger wissen, was sie brauchen. Konsum rückt noch mehr in den Mittelpunkt. Kriminalität wird durch die Datensammlung und die totale Kontrolle sich extrem minimieren.

Sicher ist sich Frick, dass Menschen „mehr Technik im und direkt am Körper tragen, sodass sie uns quasi zur zweiten Natur wird“. Technik und Menschen werden in Zukunft weiter zusammenwachsen.

2. Szenario: Menschen wenden sich von der modernen Technik ab

2030 heißt es rund um Technologie „back to the Roots“. Denn viele wenden sich von der modernen Technologie ab. Sie haben erkannt, dass die Technologie ihre Freiheit und Eigenständigkeit einschränkt.

Menschen möchten mehr Privatsphäre und ihre Ruhe, dieses wissen sie auch zu schätzen. Telekommunikation verringert sich, anstatt dessen werden Gespräche „von Angesicht zu Angesicht“ geführt. Die Vernetzung nimmt nicht nur hier, sondern auch wirtschaftlich ab. Viele versorgen sich selbst oder kaufen in lokalen Märkten ein.

Nach GDI nimmt der materielle Wohlstand ab und die Infrastruktur gerät in Gefahr, denn die die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen wir für die Menschen wichtiger als Wirtschaftswachstum. Die Welt existiert nur als ein ganzer Staat.

Ob dies wirklich eintritt, ist sich auch Frick nicht sicher. Der technische Komfort sei ein wichtiger Faktor und überwiege, weshalb dieses Szenario wahrscheinlich nicht eintritt. Denn das Leben sei „zu anstrengend“.

3. Szenario: Dezentrales Internet verbessert die Welt

2030 leben die Menschen im „digitalen Paradies“. Sie verfügen über einem uneingeschränkten Zugang zur digitalen Bildung. Auch über dezentrale Produktionsmöglichkeiten, wie den 3D-Drucker. Dies führe zu einer kreativeren und transparenteren Gesellschaft.

Die Menschen kontrollieren das Internet, jedes Individuum. Die Macht des Internets liegt nicht bei Staaten oder Unternehmen. Jeder entscheidet selbst darüber ob und wer seine Daten einsehen kann. Somit wird das Internet genießbarer. Die Informationen werden global ausgetauscht und ein neuer Unternehmergeist entwickelt sich. Die Menschen „ schaffen Neues, sind kreativ und sorgen für eine wirtschaftliche Dynamik“, so Frick.

Nach Frick verschwinden „die Funktion der Großunternehmen“ und damit „ihre Macht“. Wenn „alles gleich günstig und lokal“ durch 3D-Druckern hergestellt wird. Somit dankt der Kapitalismus ab und eine neue Share-Economy entsteht. Menschen tauschen aus und verwalten sich selbst.

Dass diese Situation eintritt ist eher fraglich, denn laut Eurostat sind sehr viele Unternehmen zu Technik-Anhängig. In Deutschland nutzen 56 Prozent aller Unternehmen die Cloud-Angebote. In Dänemark liegt die Zahl sogar bei 70 Prozent.

4. Szenario: Die Welt teilt sich durch das Internet in viele Arme und wenige Reiche

2030 ist die totale Überwachung und Wachstum ohne Jobs eingetreten. Die Gesellschaft teilt sich in Arm und Reich. 99 Prozent der Weltbevölkerung gehört zu den Armen. Viele investierten in den gigantischen Ausbau des digitalen Netzes und bestimmen dadurch, was damit gemacht wird.

In 2030 arbeiten die Maschinen und Roboter für die Obersicht. Die menschliche Arbeitskraft wird nutzlos. Alle anderen außer der Obersicht besitzen schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt. Doch Forscher glauben nicht, dass diese Situation in dieser „extremen Form auftritt“. (forgsight/ wiwo)