Wer in ein Museum geht, der erwartet Kunstwerke von berühmten Künstlern oder archäologische Fundstücke. Nicht so im niederrheinischen Krefeld: Für die Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums hat sich die Stadt Krefeld etwas Besonderes einfallen lassen. (Foto: Sciarinen)
Inmitten einer unübersichtlichen Verkehrskreuzung, die anmutet, dass es nicht für den modernen Straßenverkehr gedacht war, liegt in Krefeld ein prächtiges Bauwerk: Das Kaiser-Wilhelm-Museum. Damals, Ende des 19. Jahrhunderts, wurde die Idee eines Museums zu Ehren des ersten Deutschen Kaisers zunächst abgelehnt. Stattdessen wurde ein Standbild errichtet, um ihn zu würdigen.
Der Tod des Kaisers im Jahre 1888 bewirkte allerdings, dass die Idee eines Museums zu seinen Ehren erneut aufgegriffen wurde. Unter der Mitwirkung reicher Krefelderinnen und Krefelder wurde das heute historische Gebäude in drei Jahren zwischen 1894 bis 1897 gebaut. Dem Bau ging ein Streit über den Standort des Museums zuvor.
Wiedereröffnung nach vier Jahren Umbauarbeiten
Auch wenn das Bauwerk heute im Grau in Grau des motorisierten Stadtzentrums in Krefeld untergeht, beeindruckt es den Betrachter, wenn er denn es entdeckt hat. In den letzten vier Jahren war das Museum allerdings für Umbauarbeiten geschlossen. Seit heute ist es für drei Tage für alle Bürger offen. Die Besonderheit dabei: Die blanken Wände.
Richtig. Wer die Gelegenheit eines kostenlosen Eintritts zwischen dem 1. April bis 3. April ergreift, der wird keine Ausstellungsstücke berühmter Künstler bestaunen können. Stattdessen stehen das Gebäude, seine Architektur und seine Geschichte im Mittelpunkt. Die drei Tage, die unter dem Motto “KWM pur” stehen, werden durch ein Rahmenprogramm begleitet. Dabei werden auch Führungen angeboten, um den interessierten Bürgern die Details und Hintergründe des Museums genau zu vermitteln.
“KWM pur!”
“Die hellen Räume sind mit großen Fenstern ausgestattet und dazu mit einer gleichmäßigen künstlichen Beleuchtung, so dass bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit gute Lichtverhältnisse herrschen.”, heißt es im Online-Portal der Stadt Krefeld begeistert. “Die historischen, einfachverglasten Fenster konnten erhalten werden, die erforderlichen klimatischen Bedingungen durch das Davorsetzen von modernen Fenstern hergestellt werden. […] Wer seinen Blick nach oben richtet, wird erkennen, dass jeder Raum eine andere Decke hat. Hier finden sich alle Stilrichtungen wieder von Gotik über Romanik und Renaissance bis hin zum niederrheinischen Bauernstil.”